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Spanien droht dritte Ölpest

Drei Wochen nach dem Untergang der Prestige sind am Wrack des Unglückstankers auf dem Meeresgrund drei weitere Risse entdeckt worden, durch die Öl ins Meer ströme.

An der Unglücksstelle trieben drei große Ölteppiche mit einem Radius von 4,6 bis 15,7 Kilometer im Atlantik. Derzeit treibe der Wind die Ölflächen vom Festland weg. „Aber das kann sich täglich ändern“, sagte Rajoy. Der Nordwesten Spaniens war von einer ersten Ölpest heimgesucht worden, als der Tanker am 13. November vor der galicischen Küste leckgeschlagen hatte.

Die zweite Flut folgte nach dem Sinken des Schiffs am 19. November. Die französische Regierung weitete ihren Umweltalarm auf die Atlantikküste südlich von Bordeaux aus. Es sei sehr wahrscheinlich, jedoch nicht sicher, dass nach Spanien auch die französische Küste von der Ölpest heimgesucht werde, teilte Umweltministerin Roselyne Bachelot nach einer Krisensitzung mit Premierminister Raffarin mit. Das Spezial-U-Boot „Nautile“ beendete seine Untersuchungen an dem „Prestige“-Wrack, das 250 Kilometer vor der Küste Nordwestspaniens in 3.600 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund legt.

Die spanische Regierung berief eine Expertenkommission ein, die die Ergebnisse auswerten soll. Madrid schloss indes nicht aus, dass im schlimmsten Fall die Tanks der „Prestige“ platzen und alles Öl ins Meer gelangen könnte. Dies teilte die EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio nach einem Treffen mit Ministerpräsident Aznar mit. Im Kampf gegen die Ölpest an der Küste setzte Spanien 7.000 Soldaten in Bewegung. Die Streitkräfte lösten die mehr als 10.000 Helfer ab, die am Wochenende aus allen Teilen Spaniens an die galicische Küste geströmt waren.

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