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Spanien: Aufregung nach Anschlagsdrohung

Die baskische Separatistenorganisation ETA hat vor einer Bombe in Valle de los Caidos nahe Madrid gewarnt. Die Warnung sei bei der baskischen Zeitung „Gara“ eingegangen, teilte die spanische Polizei mit.

Sicherheitskräfte durchsuchten nun die von politischen Gefangenen unter der früheren faschistischen Diktatur erbaute Monumentalanlage, wo der 1975 verstorbene spanische Diktator General Francisco Franco und Falange-Gründer José Antonio Primo de Rivera beigesetzt sind. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Die ETA, die seit fast 40 Jahren für einen unabhängigen Baskenstaat im Norden Spaniens und Südwesten Frankreichs kämpft, hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder über die Zeitung „Gara“ vor Anschlägen gewarnt – so auch Mittwoch, als eine Autobombe in Madrid detonierte und mehr als 50 Menschen verletzte.

Unter Francos Herrschaft waren die Basken mehr als 30 Jahre brutal unterdrückt worden. Franco putschte gegen die republikanische Regierung 1936, siegte 1939 mit deutscher und italienischer Hilfe im Bürgerkrieg und regierte bis zu seinem Tod im Jahr 1975.

Am Freitagabend war der Vorsitzende der verbotenen Baskenpartei Batasuna, Arnaldo Ortegi, nach kurzer Haft gegen Zahlung von 400.000 Euro Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Batasuna werden Beziehungen zur ETA nachgesagt, was die Partei jedoch bestreitet. Ortegi wird vorgeworfen, ETA-Mitglied zu sein und die Organisation zu unterstützen. Nach seiner Freilassung erklärte Ortegi, die Inhaftierung ändere nichts an der Zusage der Batasuna, eine Lösung im Konflikt um das Baskenland zu finden. Das spanische Parlament hatte zuletzt Friedensgespräche mit der ETA als möglich bezeichnet. Voraussetzung sei jedoch, dass die Organisation ihren bewaffneten Kampf aufgebe. Die ETA wird von der Europäischen Union und den USA als terroristische Gruppe eingestuft.

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