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Spanien: 200.000 demonstrieren

Rund 200.000 Menschen haben laut Polizei am Samstagabend in Madrid gegen die geplanten Friedensgespräche der Regierung mit der baskischen Untergrundorganisation ETA protestiert.

Die Demonstranten warfen Ministerpräsident José Luis Rodróguez Zapatero vor, sich den Forderungen der Terroristen zu beugen.

Zu der Kundgebung unter dem Motto „Verhandlung – nicht in meinem Namen“ hatten verschiedene Verbände von Terroropfern aufgerufen. Sie forderten überdies eine genaue Aufklärung der islamistischen Terroranschläge vom 11. März 2004, bei denen in Madrid 191 Menschen getötet und mehr als 1500 verletzt worden waren.

Die Madrider Regionalregierung sprach von etwa einer Million Teilnehmern. Unter ihnen waren auch der Vorsitzende der konservativen Volkspartei (PP), Mariano Rajoy, und weitere führende Oppositionspolitiker. Es war bereits die vierte Großdemonstration gegen die Antiterrorpolitik der sozialistischen Regierung in eineinhalb Jahren.

Zapatero will noch in diesem Monat Verhandlungen mit der ETA aufnehmen. Die Separatistenorganisation hat seit fast drei Jahren keinen Mordanschlag mehr verübt und hält seit dem 24. März eine „dauerhafte Waffenruhe“ ein. Zapatero gab zudem grünes Licht für Gespräche zwischen seiner Sozialistischen Partei im Baskenland und der verbotenen Baskenpartei Batasuna (Einheit), die als politischer Flügel der ETA gilt. Die PP hat aus Protest dagegen jede Verbindung zur Regierung abgebrochen.

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