Was die Landwirtschaft betreffe, sei das Datenmaterial durchaus ausreichend, um schon konkret diskutieren zu können, meinte Kräuter auch im Ö1-“Morgenjournal”. Im Wirtschaftsbereich fehle entsprechendes Datenmaterial allerdings. Im Zuge der Transparenzdatenbank erwarte er sich diesbezüglich in einigen Monaten aber mehr Klarheit, so Kräuter zur APA. Das Problem seien vor allem Doppel- und Mehrfachförderungen im “Förderdschungel”. Auch gebe es Unternehmen, die nicht auf Stützungen angewiesen seien – man müsse deshalb “genau untersuchen”, wo Einsparungen möglich seien, ohne etwa das Wachstum zu hemmen.
Von Kürzungen ausnehmen will Kräuter jedenfalls die Subventionen für Gesundheit, Forschung und Arbeitsmarkt – Einsparungen etwa bei der Lehrlingsförderung hielte er für “absurd”. Dass laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo mit Subventionskürzungen kurzfristig eine Milliarde Euro eingespart werden könnte, sieht Kräuter “skeptisch”. Mehrere hundert Millionen in einem Zug halte er aber durchaus für möglich.
Das gesamte Subventionsvolumen betrug laut Wifo im Jahr 2008 über 15,5 Mrd. Euro. Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderungen schlagen dabei mit 1,5 Mrd. zu Buche, Agrarförderungen mit fast 800 Mio. (ohne EU-Förderungen). Die Subventionen für den Bereich Verkehr, im Wesentlichen für die ÖBB, beliefen sich auf mehr als 3,5 Mrd. Fast fünf Mrd. betrugen die Förderungen für das Gesundheitswesen, vor allem für Verlustabdeckung von Spitälern. Über 500 Mio. fließen in Sport und Kultur, etwas weniger in den Umweltschutz.