AA

SP und VP einigen sich über Publizistik-Hürden und vertagen Rest

Einigung von Schmied und Karl
Einigung von Schmied und Karl ©APA (Archiv/Jäger)
Für das Publizistik-Studium werden ab dem kommenden Studienjahr Zugangsbeschränkungen gelten. Über diese - koalitionsintern ohnehin nie umstrittene - Maßnahme haben sich Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) und Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) heute geeinigt.

Die notwendige Verordnung soll am Dienstag im Ministerrat beschlossen werden. Weiter auf keinen grünen Zweig sind die Ministerinnen bei den beantragten Beschränkungen für Architektur und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuniversität (WU) gekommen – damit bleiben diese Studien vorerst offen.

An der Universität Wien wird die Zahl der Studienanfänger in der Publizistik im Wintersemester 2010/11 auf 1.100 festgelegt (2009/10 gab es 1.600 Anfänger), an der Uni Salzburg auf 280 (statt mehr als 500) und an der Uni Klagenfurt auf 180 (wie im Vorjahr). Weiter auf eine Erledigung warten dagegen die Beschränkungsanträge der Technischen Universitäten Wien bzw. Graz und der Uni Innsbruck für Architektur sowie jener der WU für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bzw. Wirtschaftsrecht.

Und das könnte noch länger so bleiben: Zur Entlastung dieser und anderer Massenstudien sollen ganz generell die Studieneingangsphasen (STEP) neu gestaltet werden, um qualitative Aufnahmeverfahren zu ermöglichen. Wie eine solche Regelung, für die das Universitätsgesetz (UG) geändert werden muss, aussieht, soll bis Ende des Jahres entschieden werden. Spätestens mit dem Wintersemester 2011/12 soll sie in Kraft treten.

“Damit kann es gelingen, die Probleme an den Massenuniversitäten in den Griff zu bekommen und damit die Qualität für die Studierenden und die Lehrenden zu steigern und zu verbessern”, so Karl. Auch Schmied betonte, dass an einer Neuregelung der STEP “kein Weg vorbei führt”. Aus Sicht des Wissenschaftsministeriums könnte die neue STEP ein bis zwei Semester umfassen und mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Wer die STEP erfolgreich absolviert, kann danach weiterstudieren, eine oder mehrere Wiederholungen sollen möglich sein. Die genaue Ausgestaltung könnten die Unis entscheiden.

Die Rektoren können mit dieser Lösung zwar grundsätzlich leben, drücken aber aufs Tempo: Es könne nicht sein, dass sich SP und VP für eine Neuregelung ein weiteres Jahr Zeit nehmen. “Wir brauchen so rasch wie möglich eine Lösung der seit Jahren bekannten Zugangsproblematik; diese muss ehest möglich in Kraft treten”, so der Chef der Universitätenkonferenz, Hans Sünkel. Die Notfallsparagraphen seien nur ein “fauler Kompromiss” gewesen. Es müsse endlich “einheitliche Zugangsregeln für den gesamten Hochschulsektor” geben.

Für die Hochschülerschaft sind die Zugangsregeln für Publizistik “der Anfang vom Ende des freien Hochschulzugangs”. Die Grünen orten einen “Regierungs-Eiertanz”, auch für das BZÖ haben SPÖ und ÖVP “am Problem vorbeigeredet”.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • SP und VP einigen sich über Publizistik-Hürden und vertagen Rest
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen