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Sozialbetrug im großen Stil

SYMBOLFOTO &copy Bilderbox
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Sozialbetrug im großen Stil wird einer Wiener Personalleasingfirma vorgeworfen: Sie soll zwar rund 100 Arbeitnehmer eingestellt, aber nie Krankenkassenbeiträge oder andere Leistungen bezahlt haben.

Als die Rechnungen zu hoch wurden, ging die Firma im Dezember des Vorjahres in Konkurs, die Verantwortlichen machten gleich darauf eine neue auf, sagte Major Winkler vom Referat für Wirtschaftskriminalität in der Wiener Kriminaldirektion 1.

Bei dem nach der Insolvenz eingesetzten Masseverwalter schrillten sofort die Alarmglocken, sagte Winkler. Das Muster sei typisch, das Pech für die Verbrecher war allerdings, dass diese Form der Kriminalität seit heuer strafbar ist. Nachdem der Prüfer die Bücher durchgesehen hatte, erstattete er Anzeige bei der Wiener Staatsanwaltschaft.

Schaden von über 580.000 Euro

Als Hauptverdächtige gelten der 34-jährige Dzevad S. und der 34-jährige Zarko Z., die mit ihren Machenschaften einen Schaden von über 580.000 Euro verursacht haben sollen. So sollen Löhne in Höhe von 465.000 Euro ausständig sein, die Rechnungen bei der Sozialversicherung und anderen öffentlichen Stellen belaufen sich laut Polizei auf 118.000 Euro.

Offenbar hatten die Männer auch unter der Deckung eines Pseudonyms gearbeitet: Im Firmenbuch scheint eine Katharina M. als Geschäftsführerin auf, die es laut Polizei gar nicht geben dürfte. Als Hauptverantwortliche sollen die beiden Festgenommenen fungiert haben.

Den Schaden hat der Staat

Solche Fälle des Sozialbetruges gebe es immer wieder, sagte Winkler. Dabei würden Rechnungen so lange gesammelt, bis die Firma nicht mehr zahlen kann. Danach werde unter einem anderen Namen die nächste eröffnet. Den Schaden habe vor allem der Staat zu tragen:
Einerseits würden zwar Sozialversicherungsleistungen konsumiert, aber nicht bezahlt, andererseits würden die Löhne der Angestellten von einem eigens eingerichteten Fonds bezahlt.

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