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Sozialbericht: Einkommenssituation teils verbessert, Sorgen bleiben

Für 15 Prozent stellten die Wohnkosten eine große finanzielle Herausforderung dar.
Für 15 Prozent stellten die Wohnkosten eine große finanzielle Herausforderung dar. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Für vier von zehn Befragten hat sich die Einkommenssituation im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum letzten Jahr verbessert.

21 Prozent gaben hingegen an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Einkommensverluste hinnehmen mussten. Das ist das Ergebnis einer vom Sozialministerium bei Statistik Austria und IHS beauftragten Befragung, die vierteljährlich durchgeführt wird.

Jede zehnte Person erklärte, im vierten Quartal Schwierigkeiten gehabt zu haben, mit dem laufenden Einkommen auszukommen. Hochgerechnet sind das in etwa 820.000 Menschen.

Trotz verbesserter Einkommenssituation Probleme

Trotz der verbesserten Einkommenssituation vieler Haushalte im zweiten Halbjahr 2024 gaben knapp 33 Prozent der 18- bis 74-Jährigen an, dass sie im vierten Quartal 2024 schlechter mit dem Haushaltseinkommen zurechtkamen als noch vor zwölf Monaten. Bei Personen mit geringem Einkommen beläuft sich dieser Anteil auf 52 Prozent. Als Hauptgründe wurden die Mehrkosten für Lebensmittel sowie gestiegene Wohn- und Energiekosten genannt.

Für 15 Prozent stellten die Wohnkosten eine große finanzielle Herausforderung dar. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorquartal konstant geblieben und liegt 5 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres (Viertes Quartal 2023). Trotz einer kurzfristigen Erholung im dritten Quartal ist zudem ein deutlicher Anstieg der finanziellen Schwierigkeiten für vulnerable Gruppen zu beobachten. Besonders Personen mit geringem Einkommen (39 Prozent) sowie Personen aus von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalten (38 Prozent) sind stark durch Wohnkosten belastet.

Haushaltseinkommen: Jeder Fünfte geht von Verschlechterung der Situation aus

Jeder Fünfte ging im vierten Quartal 2024 davon aus, dass sich das Haushaltseinkommen im Verlauf der kommenden zwölf Monate verringern würde. Damit wurde neuerlich das Niveau des Vorjahres (21 Prozent) erreicht. Deutlich zugenommen haben die Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich. Mehr als zwei Drittel der befragten 18- bis 74-Jährigen (68 Prozent) erwarteten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Österreichs in den kommenden zwölf Monaten. Im Vorquartal lag dieser Wert noch bei 51 Prozent. Mit einer positiven Entwicklung rechnen lediglich 7 Prozent.

Sozialministerin sieht "Silberstreif am Horizont"

Für Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) sind Teile der Ergebnisse der Befragung ein "erster, zarter Silberstreif am Horizont". Der Bereich Wohnen mache aber deutlich, dass die soziale Unterstützung weiterhin "dringend" gebraucht werde. "Für mich ist ein starker Staat auch immer ein Sozialstaat, in dem Menschen, die Unterstützung brauchen, diese auch treffsicher bekommen", so Schumann.

(APA/Red)

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