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Sotheby's wird Fünfundzwanzig

Sotheby’s Österreich wird 25 Jahre alt. 1981 eröffnete das zweitgrößte internationale Auktionshaus eine Dependance in Wien unter der Leitung von Agnes Husslein.

Husslein ist die designierte Direktorin der Österreichischen Galerie Belvedere. „In diesen 25 Jahren hat sich sehr viel getan“, zog Andrea Jungmann, Hussleins Nachfolgerin seit dem Jahr 2000, bei einem Pressegespräch am Mittwoch Bilanz.

Ursprünglich wurde Österreich von Deutschland aus mitbetreut. Der erste Wiener Büro wurde am Kärntnerring eröffnet, ein halbes Jahr später bezog man eine Bel Etage im Palais Breuner in der Singerstraße. Der Umzug 2001 in das Palais Wilczek in der Herrengasse sei mit einer bewussten Verkleinerung und Modernisierung einhergegangen, so Jungmann.

„Es ist vor allem Agnes Husslein zu verdanken, dass österreichische Kunst heute international ein bisschen bekannter ist und Österreicher auch verstärkt internationale Kunst kaufen“, meinte Jungmann. So setzte 1989 die erste und einzige Auktion in Wien, mit Kunst des österreichischen Biedermeiers, internationale Maßstäbe. Werke dieser Zeit erzielen heute Spitzenpreise. Große Erfolge waren auch die 1986 erstmals in London abgehaltene Auktion mit Kunst aus „Wien um 1900“ und die Versteigerung des Nachlasses von Emilie Flöge 1999. Im Rahmen der seit 1997 veranstalteten Auktionen zu „German und Austrian Art“ verkaufte Sotheby’s 2003 den (damals) teuersten Klimt (Landhaus am Attersee) und Schiele (Krumauer Landschaft), der 2002 versteigerte „Kindermord von Betlehem“ aus Österreich ist noch immer das teuerste Altmeister-Gemälde.

An Auktionen in Österreich ist auch künftig nicht gedacht, außer man bekäme eine große geschlossene Sammlung herein. „Der Markt hier wird sehr gut vom Dorotheum und den Wiener Kunst Auktionen betreut. Wir konzentrieren uns auf Top Ware“, so Jungmann. Schwerpunkt von Sotheby’s Österreich sei nach wie vor österreichische Kunst. „Wir versuchen aber zunehmend auch zeitgenössische Kunst aus Österreich zu verkaufen.“ Das gelinge etwa bereits mit Muntean und Rosenblum, Franz West und Arnulf Rainer. Mit der verstärkten Konzentration auf Contemporary Art, die international in den vergangenen vier Jahren umsatzmäßig enorm aufgeholt habe, will man auch neue jüngere Käuferschichten anziehen. Internationale Zukunftsmärkte seien hier Indien, China und Moskau, sowohl was die Käufer als die Künstler betreffe. Umsatz-Zahlen gibt man grundsätzlich nicht preis, man erziele aber jedenfalls „wesentlich mehr als wir machen müssten“, so Jungmann.

Sotheby’s Österreich betreut heute auch Ungarn mit, wo 1989 bis 1998 ein eigenes Büro bestand, während das 1993 eröffnete Prager Büro ganz selbstständig agiert. In Wien finden jährlich zwei Ausstellungen mit Highlights der „German and Austrian Art“ vor den Auktionen in London und New York statt. Ausgewählte Interessenten werden viermal im Jahr in „Sotheby’s Salon“ zu Expertenvorträgen geladen. In den Büroräumen bietet man jeweils drei Monate lang jungen Künstlern (derzeit Michaela Ghisetti, demnächst Michael Kienzler) ein Präsentationsforum. Außerdem engagiert das Auktionshaus sich weiterhin auch karitativ.

Gefeiert wird das Jubiläum am 21. September mit einem „Fest der Sinne“ für 200 geladene Gäste aus Wirtschaft und Kultur, mit Unterstützung der M&A Privatbank und „Sotheby’s Diamonds“ einer Kooperation mit der Steinmetz Diamond Group.

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