SOS-Kinderdorf feiert 15 Jahre SOS-Jugendwohnen Dornbirn

Dornbirn. Am 10. Juni 2005 fand die feierliche Eröffnung der Räumlichkeiten in einer ehemaligen leerstehenden Textilfabrik mit dazugehörigem Garten in Dornbirn Haselstauden statt. Nach rund einem Jahr Umbauzeit wurde die Wohngemeinschaft von Burschen und Mädchen bezogen. „Heute selbstverständlich und erfolgreich etabliert, war die koedukative WG damals ein neuer Trend der Zeit und wurde von vielen mit gemischten Gefühlen aufgefasst“, erinnert sich der ehemalige Jugendhausleiter Helmut Riedl. Der Sozialpädagoge war 22 Jahre für SOS-Kinderdorf in Vorarlberg im Einsatz und ist der Organisation verbunden geblieben: als Nikolaus besucht er die Jugendlichen in den WGs in Dornbirn und Bregenz regelmäßig, mittlerweile eine Tradition.
Beziehungen aufbauen
Eine gute Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen, war oberste Maxime für Riedl, der auch die kleinen Erfolge immer zu schätzen wusste: „Jeder beigelegte Streit war ein Highlight. Wir haben geschaut, dass die jungen Menschen im Leben glücklich werden, ohne sie dabei verändern zu wollen. Manchmal haben mitgebrachte Freunde von Jugendlichen gefragt, ob sie nicht auch bei uns einziehen können. Das hat mich gefreut!“
Herausforderungen im Wandel
Die Herausforderungen haben sich im Lauf der Zeit verändert. Standen früher noch die Unterstützung bei der Arbeitssuche oder bei der Bewältigung des Alltagslebens im Mittelpunkt, sehen sich Pädagoginnen und Pädagogen zunehmend mit psychischen Belastungen Jugendlicher konfrontiert. „Psychiatrische Erkrankungen und Traumatisierungen bei Jugendlichen fordern viel von uns als Team, umso wichtiger ist eine gute Atmosphäre und ein perfekt eingespieltes Betreuungsteam“, sagt die jetzige Leiterin des Jugendwohnens Sabine Moosbrugger.
Alle jungen Menschen haben ein Recht auf eine gewaltfreie und liebevolle Lebenssituation. „Es ist immer wieder schön und berührend zu sehen, wenn wir Jugendlichen helfen können und sie Ja zum Leben sagen. Das sind Erfolgsgeschichten, die uns in unserer Arbeit bestärken“, so Moosbrugger.
Jugendliche in Not nicht vergessen
SOS-Kinderdorf Leiter Gerd Konklewski dankt allen Kolleg*innen und Partner*innen, die das SOS-Jugendwohnen über die Jahre erfolgreich etabliert haben: „Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns über die Jahre unterstützt haben und an jene, die gerade in den letzten Wochen Unglaubliches geleistet haben, um die Jugendlichen gut durch die Krise zu bringen.“ Und er appelliert an die politischen Verantwortungsträger: „Wir sind weiterhin gefordert – auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, dürfen wir nicht die Jugendlichen in Not vergessen.“
SOS-Kinderdorf bittet um Spenden für die Nothilfe in der Corona-Krise.
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