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SOS-Kinderdorf: Ermittlung gegen Kärntner Landesbedienstete

Gegen Landesbedienstete wird wegen Amtsmissbrauchs ermittelt
Gegen Landesbedienstete wird wegen Amtsmissbrauchs ermittelt ©APA/WOLFGANG JANNACH
Weil Missbrauchsanzeigen in der Causa SOS-Kinderdorf Moosburg nicht weitergeleitet worden sein sollen, hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen Verantwortliche des Landes Kärnten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Missbrauchs der Amtsgewalt eingeleitet. Sprecher Markus Kitz bestätigte auf APA-Nachfrage einen entsprechenden Bericht des ORF Kärnten, wonach auch gegen Verantwortliche des SOS-Kinderdorfes Moosburg ermittelt wird.

Es gebe einen "Anfangsverdacht aufgrund der Berichterstattung, dass nicht alle Verdachtsmomente an die Staatsanwaltschaft herangetragen wurden", erklärte Kitz. Ob das Land seiner Anzeigenverpflichtung nachgekommen ist oder etwas vertuscht wurde, soll nun ermittelt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt wisse man noch nicht, ob es neue Beweismittel gibt, die ein Aufrollen des alten Verfahrens ermöglichen. Im Jahr 2020 hatte es Ermittlungen gegen einen ehemaligen Leiter des SOS-Kinderdorfes Moosburg und eine weitere Person gegeben. Vorgeworfen wurden mutmaßliche Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger sowie mutmaßlicher Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden aber eingestellt.

Einem "Falter"-Bericht zufolge sollen Kinder und Jugendliche im Zeitraum von 2008 bis 2020 misshandelt, eingesperrt und nackt fotografiert worden sein. Die Informationen der Wochenzeitung stammen aus einer Studie, die SOS-Kinderdorf selbst in Auftrag gegeben, aber nie öffentlich gemacht hatte. Auch in Salzburg wird gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfes Seekirchen ermittelt. Er soll zwei unmündige Mädchen missbraucht haben. In Tirol soll es in einem Kinderdorf in Imst zu Vorfällen gekommen sein.

(APA)

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