Der Society-Löwe wirft Spar einmal mehr vor, das Öffnungszeitengesetz zu umgehen. Konkret geht es um den Spar an der Ecke Getreidemarkt/Babenbergerstraße, der Mitte 2011 als erster Laden der neuen Convenience-Schiene der Kette eröffnet wurde. Heiße Mittagsmenüs und jede Menge fertiger Snacks stehen im Mittelpunkt des Konzepts. Die Filiale hat auch am Sonntag geöffnet.
Richard Lugner plant Beschwerde gegen Spar in Wien
Laut Lugner wird die betreffende Filiale mit Gastrokonzession geführt, was dem Lugner-City-Chef missfällt: Denn das Angebot beschränke sich sonntags auf eine einzige Speise, eine Küche suche man am Standort vergeblich und die für Gastrolokale vorgeschriebene Trennung von Kunden- und Angestelltentoiletten gebe es ebenfalls nicht. Abgesehen davon hätten Restaurants zwar das Nebenrecht, Lebensmittel zu verkaufen – allerdings nur sehr beschränkt. Im Falle Spars werde allerdings auch am Sonntag ein “breit gefächertes” Sortiment angeboten: “Lediglich 1,5 Meter mit Tiefkühlvitrinen sind sonntags abgesperrt”, ergab der Lokalaugenschein.
Anzeige gegen Spar-Filiale am Flughafen
Lugner hat seinen Anwalt nun beauftragt, beim magistratischen Bezirksamt Mariahilf/Neubau Beschwerde einzubringen. Der Shopping-Mall-Betreiber kämpft seit geraumer Zeit für liberalere Ladenöffnungszeiten. Er blitzte bereits beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) mit seiner Beschwerde gegen die aktuelle Sonntagsöffnungsregelung ab und hat Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg eingebracht. Bis dieser entscheidet, will Lugner die “schwarzen Schafe” in Österreich bekämpfen. Erst kürzlich hat er deswegen Anzeige gegen die Spar-Filiale am Flughafen Schwechat eingebracht – die inzwischen zweite gegen den Laden am Flughafen Wien-Schwechat.