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Song Contest: Wiener Polizei gibt Baku Nachhilfe in Öffentlichkeitsarbeit

In Baku entsteht die Song Contest-Halle - auch die Wiener Polizei soll zum reibungslosen Ablauf beitragen
In Baku entsteht die Song Contest-Halle - auch die Wiener Polizei soll zum reibungslosen Ablauf beitragen ©EPA/ULF MAUDER
Der Eurovision Song Contest (ESC) in Aserbaidschan findet in wenigen Wochen statt. Damit dort alles reibungslos verläuft, ist die Wiener Polizei in die Hauptstadt Baku gereist, um den dortigen Kollegen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit unter die Arme zu greifen. Polizei-Pressechef Hans Golob erzählte uns von der Reise nach Baku.
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Wie die Polizei-Pressestelle auf unsere Nachfrage bestätigte, ist ein Team der Wiener Polizei vor Kurzem für vier Tage nach Baku gereist, um den Kollegen vor Ort Tipps für eine reibungslos funktionierende Öffentlichkeitsarbeit zu geben. Anlass für diese Kooperation ist das Song Contest-Finale am 26. Mai 2012, bei dem ein optimaler Umgang mit Journalisten bei Großereignissen besondere Priorität hat. Dabei sei den Kollegen nach Angaben der hiesigen Polizei “die zentrale Bedeutung von aktiver und transparenter Medienarbeit” vermittelt worden.

Vier Personen nach Baku entsandt

Zu dem vierköpfigen Team der Wiener Polizei. das nach Baku fuhr, gehörten neben Alexander Marakovits (Abteilungsleiter der Pressestelle im Wiener Innenministerium), Oberstleutnant Hans Golob (Pressechef der Wiener Polizei), Manfred Rheintaler (Leiter des Büros für Öffentlichkeitsarbeit) und Verena Dunst (Landespolizeikommando für Veranstaltungen).

Oberstleutnant Golob berichtete uns im Gespräch, wie es zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit kam: Die Idee war bei einem Treffen zahlreicher Botschafter entstanden, die von der Wiener Polizei eingeladen worden waren, um über die Öffentlichkeitsarbeit zu informieren. Dort war unter anderem auch der Botschafter von Aserbaidschan zu Gast gewesen und die Rede auf die in Österreich veranstaltete EM 2008 gekommen. Dabei hatte die Polizei in der Bundeshauptstadt erstmals Strategien anwenden müssen, um die internationale Presse über ein derartiges Großereignis ideal zu informieren.

Seit 2008 steht das aktuelle Kommunikationskonzept

Die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Polizei, der insgesant 8.000 Beamte angehören, hatte laut Golob damals in der heute bekannten Form ihren Ausgangspunkt genommen, wonach das dort entwickelte Konzept auf ganz Österreich ausgeweitet wurde. Da der Song Contest in Baku nun ähnlich umfrangreiche Anforderungen an die dortige Polizei stellt, was die Kommunikation betrifft, war das Wiener Team nach Baku gereist, um dort zu informieren und Ratschläge zu erteilen. Schließlich gilt es laut Golob auch dort, Journalisten aus ganz Europa gezielt über die Ereignisse in Kenntnis zu setzen.

Schwerpunkt des Treffens in Baku sei die Pressearbeit bei Großveranstaltungen gewesen, man habe darüber gesprochen, wie man “den Output einer Situation” ideal kommuniziere. Im Zuge dessen habe man auch über “halbfriedliche Ereignisse” wie Demonstationen und die Krisenkommunikation gesprochen. Auch wie die Presse innerhalb des Führungsstabs dabei administriert werde, sei Thema gewesen.

Wiener Polizei informiert immer proaktiv

Worauf es bei der Weitergabe von Infos an die Presse in der Hauptsache ankomme, erklärte Golob in klaren Worten: “Es ist unserer Erfahrung nach generell immer sinnvoll, proaktiv zu informieren, bevor sich Gerüchte verbreiten. Das muss auch immer rasch geschehen, sobald etwas vorfällt, damit nicht der Eindruck entsteht, dass man etwas verheimlichen will.” Man versucht laut Golob seitens der Wiener Polizei generell immer rasch, den Medien Vorabinfos und die zuständigen Ansprechpartner zu nennen, sobald es erste Fakten gäbe, die hundertprozentig stimmen.

Die Bilanz, die Golob nach der Reise nach Baku zog, war äußerst positiv. Das Feedback der Kollegen sei durchwegs gut gewesen – und habe das Spektrum der Wiener Polizei umgekehrt auch erweitert. Man habe Einblick in EU-Projekte gewonnen, die noch nicht bekannt waren. “Die Begegnung war gegenseitig befruchtend,” zeigt sich Hans Golob nach dem Treffen mit den Kollegen in Baku zufrieden. Neben dem Song Contest ist die Expertise von Wiener Polizei und Co. übrigens auch bei der teils in Warschau stattfindenden Fußball-EM gefragt.
(DHE)

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