Zwei der Seeräuber harrten noch auf dem Schiff aus. Er gehe aber davon aus, dass auch sie sich überzeugen ließen, von Bord zu gehen, damit die acht Besatzungsmitglieder ihre Fahrt fortsetzen könnten. “Diese beiden Piraten gehören einem anderen Stamm an als die übrigen acht, und ihre Familien und Stammesältesten versuchen, sie zum Aufgeben zu bewegen”, sagte Attas, der nach dem Piratenüberfall das Zahlen von Lösegeld ausgeschlossen hatte. Somalische Sicherheitskräfte hatten gedroht, das Schiff zu stürmen, sollten die Gespräche über ein Ende der Besetzung durch die Seeräuber scheitern.
Derzeit halten somalische Piraten mehr als ein Dutzend Schiffe und mindestens 300 Seeleute in ihrer Gewalt. Der größte Coup der Seeräuber war der Überfall auf den saudischen Supertanker “Sirius Star” vor der kenianischen Küste. Das Schiff, das Anfang November gekapert wurde, ist mit Rohöl im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar beladen.
Der von Bürgerkrieg zerrissene Krisenstaat am Horn von Afrika hat seit 1991 keine funktionierende Regierung. Somalia hat zudem keine Küstenwache. Kriegsschiffe der USA, Frankreichs, Indiens und anderer Staaten sind vor der somalischen Küste im Einsatz, um die häufigen Schiffsüberfälle zu verhindern.