Somalia: Mehr als 1.000 Tote
Diese Zahlen nannte der äthiopische Ministerpräsident Meles Zenawi am Dienstag vor Journalisten in Addis Abeba. Äthiopien ist nach eigenen Angaben vom Wochenende in die Kämpfe verwickelt.
Äthiopische Kampfjets hatten unterdessen erneut somalische Rebellen mit Raketen angegriffen. Nach Angaben der islamistischen Rebellen kamen bei den Bombardierungen mindestens drei Aufständische ums Leben. Die Übergangsregierung forderte die Miliz zur Kapitulation auf und bot den Kämpfern eine Amnestie an.
Wir fordern die Miliz der islamischen Gerichte auf, sich der Regierung zu ergeben, bevor sie von ihr bestraft wird, sagte Regierungssprecher Abdirahman Dinari in der Stadt Baidoa, wo die Übergangsregierung ihren Sitz hat. Der Führer des Rats der Islamischen Gerichte, Sheik Sharif Sheik Ahmed, gab sich jedoch unbeugsam und sagte, die Miliz habe sich lediglich zu einem taktischen Rückzug entschlossen. Der Krieg tritt in eine neue Phase ein, sagte Ahmed. Wir werden sehr lange gegen Äthiopien kämpfen und erwarten, dass sich der Krieg auf alle Orte ausweitet.
Die islamische Miliz in Somalia ist auf dem Rückzug, hat aber weite Teile des Landes weiter in ihrer Hand. An der Hauptfront nahe der im Westen gelegenen Stadt Baidoa verlegten die Einheiten des Rats der Islamischen Gerichte ihre Stellungen mehr als 50 Kilometer nach Südosten, wie Augenzeugen berichteten. Außerdem gaben sie ihre Stellung in Buur Hakaba (Bur Hakaba/Burhakaba) auf. Im Norden des Landes zogen Regierungstruppen und äthiopische Einheiten in der Stadt Bulo Barde (Bulo Burde) ein.