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Somalia: Entführter Franzose entkam Kidnappern

Einem der beiden in Somalia entführten französischen Geheimagenten ist die Flucht gelungen. Der Mann, der von einer islamistischen Miliz festgehalten wurde, habe fliehen können, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Außenministeriums in Paris. Frankreich habe kein Lösegeld gezahlt. Die beiden Agenten waren Mitte Juli in Mogadischu aus ihrem Hotel entführt worden.

Die Männer hielten sich dort als “Berater” auf, um Regierungstruppen auszubilden. Beide wurden nach der Entführung getrennt und seitdem von zwei unterschiedlichen Islamisten-Milizen festgehalten. Der Agent sei anders als teilweise berichtet ohne Gewaltanwendung aus der Haft freigekommen, sagte ein Sprecher des Quai d’Orsay. In Medienberichten hatte es geheißen, der Mann habe mehrere seiner Bewacher bei der Flucht getötet.

Ein Führungsmitglied der für die Geiselnahme verantwortliche islamistischen Bewegung Hizb al-Islam dementierte, dass der Agent geflüchtet sei. Ihm zufolge verhandelte die somalische Regierung direkt mit den Bewachern des Gefangenen über eine Freilassung gegen anfänglich fünf Millionen Dollar (3,5 Millionen Euro) Lösegeld. “Die Geisel kam frei, nachdem einige ihrer Wächter bestochen wurden.” Zuvor habe die Regierung vergeblich versucht, sich mit der Führungsspitze von Hizb al-Islam auf ein Lösegeld zu verständigen.

Die somalische Regierung versuche weiter, die Freilassung des zweiten Franzosen zu erreichen, sagte Informationsminister Dahir Mohamud Gele. Er hatte zunächst gesagt, beide Agenten seien frei, dies aber kurz darauf wieder dementiert. Der zweite Franzose wird von der islamistischen Shabab-Miliz festgehalten. Sie hatte beiden Agenten Spionage vorgeworfen und angekündigt, ihnen werde deswegen nach der Scharia der Prozess gemacht.

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