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Somalia: Bombe riss Loch in Flugzeug - Toter möglichweise ein Attentäter

Die Explosion riss ein Loch in die Außenwand des Flugzeugs.
Die Explosion riss ein Loch in die Außenwand des Flugzeugs. ©AP
Mogadischu. Der Pilot einer nach einer Explosion an Bord sicher in Mogadischu gelandeten Passagiermaschine hält einen Bombenanschlag für wahrscheinlich. Laut US-Regierungsquellen gehen auch Ermittler von einem Bombenanschlag aus. Sie prüfen weiter, ob ein durch das Loch aus dem Flugzeug gestürzter Toter Opfer oder Attentäter ist.

Die Explosion ereignete sich am Dienstag kurz nach dem Start des Airbus A321. Ein Mann wurde durch die Explosion aus der Maschine geschleudert und getötet. Die beim Ort Bal’ad rund 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt aufgeschlagenen Körperteile sollten nun identifiziert werden.

Noch ist nicht klar, ob die Bombe unter dem Sitz des Opfers versteckt war oder ob es sich um einen Selbstmordattentäter handelte.

Bombe reißt ein Loch in Flugzeug

Die Maschine der Fluggesellschaft Daalo Airlines war in der somalischen Hauptstadt in Richtung Dschibuti gestartet, als sich nach 20 Minuten Flug die Explosion ereignete.  Die Explosion riss über der rechten Tragfläche ein Loch von rund einem Meter Durchmesser in den Rumpf. An den Lochrändern waren nach der Landung Rußspuren zu sehen. Nach Polizeiangaben wurden zwei Flugzeuginsassen leicht verletzt, an Bord waren amtlichen Angaben zufolge 74 Passagiere.

Wie die serbischen Zeitung “Blic” am Donnerstag berichtete, sagte der serbische Pilot zu einem Freund, er gehe von einer Bombe aus. Glücklicherweise habe die Explosion das Navigationssystem des Flugzeugs nicht beschädigt, so dass er die Maschine sicher landen konnte.

Passagiere filmten Flug mit Loch

Nach Angaben eines Flughafenvertreters in Mogadischu verlief die Notlandung weitgehend glimpflich. Viele Passagiere hätten allerdings einen völlig verängstigten Eindruck gemacht. Auf Videoaufnahmen in sozialen Medien war zu sehen, wie Sauerstoffmasken von der Decke hingen, während Passagiere sich im hinteren Teil des Flugzeugs versammelten und von dort aus Fotos machten. Die Passagiere wurden nach der Notlandung in Sicherheit gebracht, wie die Fluggesellschaft mitteilte.
Der Flughafen von Mogadischu ist wie eine Festung gesichert. Er grenzt an einen Stützpunkt der insgesamt 22.000 Mann starken Truppe der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom). Diese unterstützt seit Jahren die schwache somalische Regierung im Kampf gegen die islamistischen Shabaab-Rebellen. Mitte 2011 gelang es den AU-Soldaten, die Rebellen aus Mogadischu und später auch aus anderen Städten zu vertreiben. Die Aufständischen verüben jedoch weiterhin regelmäßig Anschläge in Somalia und in Nachbarstaaten.
(red/APA)
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