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Somalia: Angriff auf Hafen

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu, die Ende vorigen Jahres von den islamistischen Milizen beim Herannahen äthiopischer Interventionstruppen geräumt wurde, stand der Hafen unter Beschuss.

Über die Identität der Angreifer war zunächst nichts bekannt. Die Übergangsregierung von Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed, die sich unter äthiopischem Schutz in Mogadischu installiert hat, begann unterdessen mit der Vorbereitung einer „nationalen Versöhnungskonferenz“, die von der Europäischen Union zur Bedingung für eine Finanzhilfe gemacht worden ist.

Premierminister Ali Mohamed Gedi empfing am Montag rund zweihundert Clan-Chefs und Stammesführer sowie Bürgerrechts- und Frauenrechtsaktivisten. „Ich rufe zum Frieden auf. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir die Stadt befrieden. Die Würde des somalischen Volkes hängt vom Ergebnis dieses Treffens ab“, sagte Gedi.

Die Milizen der so genannten Union der Islamischen Gerichte hatten Mogadischu und große Teile Somalias ein halbes Jahr lang beherrscht, nachdem es ihnen gelungen war, die von den USA unterstützte Warlord-„Allianz für die Wiederherstellung des Friedens und gegen Terrorismus“ (ARPCT) zu schlagen, deren Führer jetzt in der Übergangsregierung sitzen.

Der nach Kenia geflüchtete und von den dortigen Behörden in Gewahrsam genommene somalische Islamistenführer Sheikh Sharif Sheikh Ahmed soll nun im Jemen Asyl erhalten. Darauf hätten sich die drei Regierungen verständigt, teilte ein Mitarbeiter des Außenministeriums in Nairobi mit. Sheikh Ahmed hatte mit dem US-Botschafter in Kenia, Michael Ranneberger, konferiert, von dem er als „gemäßigter islamischer Führer“ bezeichnet wurde, der nach Einschätzung Washingtons eine Rolle im Prozess der nationalen Versöhnung spielen sollte.

Auch nach den jüngsten Kämpfen in Somalia gibt es nach Angaben des äthiopischen Regierungschefs Meles Zenawi keine Bestätigung dafür, dass in dem ostafrikanischen Land Al-Kaida-Kämpfer getötet worden sind. Sein Land arbeite bei der Identifizierung der ums Leben gekommenen Islamisten aber eng mit den USA zusammen, sagte Meles Zenawi der Londoner „Financial Times“ vom Montag.

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