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Somalia: 20 Tote bei Gefechten

Bei Gefechten zwischen rivalisierenden Milizen in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind am Samstag wieder mindestens 20 Menschen getötet worden.

Nachdem die Kämpfe über Nacht abgeflaut waren, feuerte die so genannte Anti-Terror-Koalition der Kriegsherren tagsüber wieder mit Flugabwehrgeschützen, Artillerie und Maschinengewehren auf Mitglieder der islamischen Miliz. Dabei wurden nach Krankenhausangaben auch 18 Menschen verletzt. Augenzeugen gingen davon aus, dass die Zahl der Opfer weitaus höher war. In Panik versetzte Bewohner der Stadt versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. „Wir verstecken uns und fürchten um unser Leben“, sagte ein Mann.

Die Kämpfe waren am Mittwoch neu aufgeflammt. Am Samstag und bei drei vorherigen heftigen Gefechten sind mindestens 320 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten. Bewohnern Mogadischus zufolge handelt es sich um die schwersten Kämpfe seit zehn Jahren.

Der gewaltsame Konflikt verstärkt dem Druck auf die schwache Übergangsregierung, nach Jahren der Anarchie für Ordnung in dem Land am Horn von Afrika zu sorgen. In Somalia tobt seit dem Sturz von Machthaber Mohamed Siad Barre im Jahr 1991 ein Bürgerkrieg, in dem rivalisierende Clans und Milizen die Macht an sich reißen wollen. Der eingesetzten Übergangsregierung gelang es bisher nicht, die Kontrolle über alle Landesteile zu erlangen.

Die islamische Miliz wird von einflussreichen Sharia-Gerichten unterstützt und hat in den vergangenen Monaten ihre Kontrolle auf immer weitere Teile Mogadischus ausweiten können. Die Anti-Terror-Koalition wird Medienberichten zufolge vom US-Geheimdienst CIA unterstützt.

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