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"Sollte auch wirtschaftlich rentabler sein": Biobauern fordern rentablere Bioproduktion

Barbara Riegler, Obfrau des Branchenverbands Bio Austria, stellt Forderungen zur Unterstützung der Biolandwirtschaft.
Barbara Riegler, Obfrau des Branchenverbands Bio Austria, stellt Forderungen zur Unterstützung der Biolandwirtschaft. ©BIO AUSTRIA/Fuchs, Canva (Symbolbild)
Angesichts einer angespannten Situation in der Branche fordern Biobäuerinnen und -bauern von der nächsten Regierung ressortübergreifende Maßnahmen, um den Bioabsatz zu steigern und die Bioproduktion auszuweiten. Auch weitere Vereine, Verbände und Kammern stellen bei den Themen Nachhaltigkeit und Tierschutz Forderungen an die künftige Bundesregierung.

"Biologisches Wirtschaften sollte nicht nur der einfachere Weg sein, sondern auch wirtschaftlich rentabler", sagte die Obfrau des Branchenverbands Bio Austria, Barbara Riegler.

Mehr Bioprodukte in öffentlichen Einrichtungen gefordert

Im zweiten Jahr in Folge hätten mehrere hundert Biobetriebe aufgegeben. Bio Austria plädiert u.a. für eine Steigerung des Anteils von Bioprodukten in Kantinen, Schulen und öffentlichen Einrichtungen, eine Tierwohlkennzeichnung mit eigener Bio-Stufe sowie die bessere Honorierung von Biobetrieben für ihre gesellschaftlichen Leistungen im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP).

Tierärzte für Finanzspritzen und weniger Bürokratie

Die Tierärztekammer will im künftigen Regierungsprogramm Maßnahmen für eine nachhaltige tierärztliche Versorgung sehen. Um Großtierpraxen im Nutztierbereich sicherzustellen, brauche es etwa Zuschüsse, die eine finanzielle Attraktivierung der tierärztlichen Versorgung mit sich bringen. Auch tierärztliche Not- und Bereitschaftsdienste sollen durch Förderungen sichergestellt werden. Nacht- und Wochenenddienste seien schließlich unrentabel und aufgrund fehlender Personalressourcen nicht zu stemmen. Zudem forderte die Kammer u.a. weniger Bürokratie und eine Reform der Ausbildung - das Curriculum soll auch betriebswirtschaftliche, rechtliche und digitale Kompetenzen umfassen.

Vollspaltenböden - VGT appelliert an NEOS

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) appelliert an die sich in Koalitionsverhandlungen mit ÖVP und SPÖ befindenden NEOS, in der nächsten Regierung auf ein Verbot von Vollspaltenböden und verpflichtende Stroheinstreu zu bestehen. Wie der Verein mitteilte, haben sich Mitglieder - teils im Schweinekostüm - am Mittwoch und Donnerstag vor den Parteizentralen der Pinken eingefunden. Vor der Wahl hätten die NEOS nämlich gegenüber dem VGT betont, Bemühungen zu unterstützen, die Nutzung von Vollspaltenböden so schnell wie möglich zu beenden.

"CEOs for Future" wollen Signale für Energiewende

Die "CEOs for Future" wünschen sich klare Signale aus der Politik, dass die Energiewende umgesetzt wird. Denn Unternehmen würden Dekarbonisierung grundsätzlich als wirtschaftliche Chance sehen und investieren wollen, so die Vorständin des Vereins, Christiane Brunner. "Wir orientieren uns an dem Ziel der Klimaneutralität 2040, brauchen aber klare, unbürokratische Rahmenbedingungen für die Umsetzung", hielt sie in einer Aussendung fest. Notwendig sei laut dem CEO des Zementherstellers Holcim Österreich, Haimo Primas, etwa ein ausreichend hoher CO2-Preis, "damit sich Investitionen in Dekarbonisierungsprojekte rechnen. Im Gegenzug müssen Einnahmen aus Umweltabgaben oder dem EU-ETS (EU-Emissionshandelssystem, Anm.) in die Dekarbonisierung fließen."

(APA)

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