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Sollen Politiker für die Logen zahlen?

APA
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Die heimischen Politiker sollen ihre Gratis-Logen am Staatsball im Haus am Ring selbst finanzieren, forderte Staatsoperndirektor Ioan Holender in einer TV-Diskussion.

Eine TV-Debatte am Vorabend des Opernballs hat die Diskussion über die gesellschaftliche Tanzveranstaltung des Jahres ausgelöst: Holender will Geld für die Spitzenplätze sehen – traditionell sei er jedoch verpflichtet, den Spitzenpolitikern diese gratis zur Verfügung zu stellen, beklagte er im “Club 2”.

“Ich sehe nicht ein, dass man diese Logen nicht verkaufen darf oder soll”, erklärte Holender am Donnerstag gegenüber der APA. Seit 1956 sei die Mittelloge während der Eröffnungszeremonie für die Regierung reserviert und dadurch unverkäuflich. Die Proszeniumsloge links davon gehöre für den gesamten Opernballabend dem Bundespräsidenten, in der auf der rechten Seite der Mittelloge nehme seit jeher der Bundeskanzler Platz.

Politiker staunen

Seitens der Politiker reagierte man auf die Vorwürfe erstaunt: “Bis jetzt war es immer so, dass der Bundespräsident eingeladen wurde”, äußerte sich Heinz Fischers Sprecherin Astrid Salmhofer zur Finanzierungsdiskussion. “Sollte der Staatsoperndirektor andere Vorkehrungen treffen, sehen wir uns das an”, meinte sie zur APA. Die Veranstaltung sei auf jeden Fall der Staatsball, deshalb übernehme der Präsident auch den Ehrenschutz.

Ganz ähnlich auch die Reaktion im Bundeskanzleramt: “Dazu ist zu sagen, das ist der Staatsball und wir sind wie der Bundespräsident immer dazu eingeladen worden”, sagte Stefan Pöttler, Sprecher von Bundeskanzler Gusenbauer. “Wenn die Organisatoren das anders wollen in Zukunft, stehen wir dem offen.” Der Besuch des Opernballs zähle zum “Pflichtprogramm” und den Aufgaben des Bundeskanzlers “und nicht mehr und nicht weniger”, so das Kommentar zur Repräsentationsfunktion des Staatsballs.

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