AA

So will Wien der Medienkrise entgegenwirken

Wiens Bürgermeister Ludwig fordert strengere Maßnahmen im Umgang mit Tech-Giganten.
Wiens Bürgermeister Ludwig fordert strengere Maßnahmen im Umgang mit Tech-Giganten. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig setzt sich für Maßnahmen zur Stabilisierung der österreichischen Medienlandschaft ein, indem er mehr Verantwortung von internationalen Tech-Giganten fordert und verstärkte Investitionen in lokale Medien anregt, um Medienvielfalt und demokratische Grundwerte zu sichern.
Stellenabbau in den Medien
Demokratie-Index
Meta und Co. bedrohen unsere Medien

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) fordert Maßnahmen gegen die Krise in der heimischen Medienlandschaft. Gesellschaft und Politik dürften nicht tatenlos zusehen, wenn es um die Zukunft der Medienhäuser gehe, befand er am Mittwoch in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Er forderte, "Tech-Giganten" aus den USA oder China stärker in die Pflicht zu nehmen. Zugleich sollte es nach Ansicht des Stadtchefs auch weitere Förderinitiativen geben.

"Eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft ist das wirksamste Mittel gegen Desinformation, gegen Propaganda, aber auch zur Belebung öffentlicher Debatten entlang faktenbasierter Recherchen. Der Zugang zu unabhängigen und qualitätsgeprüften Informationen ist wichtiger denn je", zeigte sich Ludwig überzeugt. Nicht zuletzt sei auch der Medienstandort Wien ein relevanter Wirtschaftsfaktor, hob er hervor.

Ludwig: "Sollten jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen"

Hinter den negativen Meldungen aus der Branche stünden Arbeitsplätze und Einzelschicksale. "Wir sollten jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen, und uns überlegen, wie wir die vielfältigen Medien in Wien und in Österreich langfristig absichern", meinte der Bürgermeister. Tue man dies nicht, werde dies auch negative demokratiepolitische Auswirkungen haben, warnte er. Man dürfe zentrale demokratische Grundpfeiler nicht der Kontrolle von Internet-Portalen überlassen.

Kritik an Tech-Giganten

Es gehe darum, Lösungen zu finden, um wirtschaftliche Rahmenbedingungen für elektronische Medien, aber auch für Printmedien zu schaffen. Er verwies auf die Wiener Medieninitiative, forderte aber auch Schritte im Zusammenhang mit den großen Online-Plattformen. Diese würden alleine in Österreich mehr als 2,5 Mrd. Euro an Werbeeinnahmen generieren, ohne dadurch Arbeitsplätze abzusichern, lokale Wertschöpfung zu generieren oder einen relevanten Beitrag zur Förderung und Stabilisierung der österreichischen Medienvielfalt zu leisten.

Er forderte dazu auf, Werbemittel verstärkt in heimische Medien, anstatt in Online-Giganten zu investieren. Diese würden nicht zuletzt durch den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz nicht-qualitätsgesicherte Informationen verbreiten. Die großen Portale seien in die Pflicht zu nehmen, damit gleichzeitig nachhaltige Förderstrukturen geschaffen werden könnten, um Medien für die aktuellen Herausforderungen im Digitalbereich zu rüsten, verlangte Ludwig.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • So will Wien der Medienkrise entgegenwirken
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen