Eines fällt sofort auf, wenn man durch das neuen Buch „So war Wien“ durchblättert: Früher war in der Stadt einfach viel mehr Platz. Damit ist aber nicht nur der Grad der Verbauung gemeint, sondern vor allem der Platz auf der Straße. Wo heute parkende Autos dominieren, konnte man bei alten Luftaufnahmen doch tatsächlich noch den Straßenbelag sehen – und Fußgänger auf der Straße. Aber auch Straßenbahnen, wo man heute sicher keine mehr vermutet, wie etwa die Pferdestraßenbahn vor dem Stephansdom oder die Linie 3 vorbei am Café Ritter
„Die schönsten Bilder aus dem alten Wien“ verspricht das neue Buch und hält dieses Versprechen auch. Was allerdings fehlt, ist ein zeitlicher Kontext. Jahreszahlen werden nicht angegeben und es ist auch nicht ersichtlich, ob es eine chronologische Reihung der Fotos gibt.
Historische Aufnahmen aus Wien
Gezeigt werden in dem handlichen Bildband nicht nur Gebäude, sondern auch Alltagssituationen, wie etwa in der von Otto Wagner erbauten Postsparkasse oder berittene Wachmänner am Praterstern. Marktgeschehen wird genauso dokumentiert wie ein Nachmittag im Eislaufverein. Außerdem zu sehen: Ein Besuch im Prater, sowie Fotos vom Weltausstellungsgelände 1873. Die meisten der Fotos sind nicht nur historisch interessant, sondern haben auch eine starke Bildsprache.
Buch-Tipp: So war Wien – Die schönsten Bilder aus dem alten Wien, erschienen im Metroverlag (2013), ISBN 978-3-99300-129-2
(SVA)