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So viel verdienen Führungskräfte in Österreich wirklich

Trotz sinkender Realeinkommen und wachsender Belastung zeigen sich viele Führungskräfte in Österreich laut Studie weiterhin zufrieden mit ihrem Job.
Trotz sinkender Realeinkommen und wachsender Belastung zeigen sich viele Führungskräfte in Österreich laut Studie weiterhin zufrieden mit ihrem Job. ©Canva
Trotz sinkender Realeinkommen und wachsender Belastung zeigen sich viele Führungskräfte in Österreich weiterhin zufrieden.

Eine neue Einkommensstudie des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) liefert Einblicke in Gehälter, Arbeitszeiten und strukturelle Herausforderungen in den Chefetagen heimischer Unternehmen. Das durchschnittliche jährliche Nettoeinkommen auf C-Level beträgt laut Studie 135.800 Euro – ein Rückgang um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der vierte in Folge.

Auf der zweiten Führungsebene liegt das Einkommen bei 92.900 Euro, inflationsbereinigt ein leichtes Plus von 0,8 Prozent. Der kumulierte Kaufkraftverlust seit 2020 beläuft sich auf rund 13 Prozent.

Höherer Arbeitsaufwand und weniger Boni

Führungskräfte leisten im Schnitt 17,4 Überstunden pro Woche – zwei mehr als im Vorjahr. Zwar wurden 2025 rund die Hälfte der C-Level-Führungskräfte und fast 70 Prozent der zweiten Ebene besser entlohnt, Boni wurden aber seltener ausgezahlt. Wenn sie fließen, fallen sie deutlich höher aus: Variable Bestandteile machen rund 37 Prozent des Gesamteinkommens aus.

Teilzeit bleibt Ausnahme

Nur 3,5 Prozent der befragten Führungskräfte arbeiten Teilzeit – deutlich mehr Frauen als Männer. Ihr durchschnittliches Jahreseinkommen liegt mit 86.100 Euro spürbar unter jenem der Männer. Gründe dafür: geringere Betriebszugehörigkeit, weniger Reisetätigkeit und seltener technische Ausbildungen.

Veränderungen bei Dienstwagen und Mobilität

Während der Anteil an Dienstautos zurückgeht – nur noch 55 Prozent auf der zweiten Ebene –, steigt die Bedeutung klimafreundlicher Alternativen: Ein Viertel der obersten Führungskräfte besitzt mittlerweile ein Klimaticket.

Wirtschaftskrise drückt auf Stimmung

Angesichts der dritten Rezession in Folge und einer Rekordzahl an Firmenpleiten zeigen sich viele Unternehmen belastet. Als Hauptursachen für Insolvenzen werden die wirtschaftliche Lage, Managementfehler und Kapitalmarktprobleme genannt. Die größte Bedrohung für die Stabilität sei jedoch laut Studie der Fachkräftemangel – mit möglichem Übergang in einen "Führungskräftemangel".

Im Überblick: Gehalt, Arbeitszeit und Herausforderungen

  • Durchschnitt C-Level (netto/Jahr): 135.800 Euro
  • Durchschnitt 2. Führungsebene (netto/Jahr): 92.900 Euro
  • Realer Kaufkraftverlust seit 2020: rund 13 %
  • Überstunden pro Woche: Ø 17,4 Stunden
  • Teilzeitquote: 3,5 % (überdurchschnittlich viele Frauen)
  • Frauen-Durchschnittseinkommen: 86.100 Euro netto
  • Dienstwagen: Nur noch 55 % auf zweiter Ebene
  • Klimaticket: 25 % der C-Level-Führungskräfte
  • Größte Herausforderungen laut Studie: Fachkräftemangel, politische Unsicherheit, Managementfehler

(VOL.AT)

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