So viel spendeten die Österreicher im Vorjahr
Als Grund nannte der Fundraising Verband Austria am Mittwoch die Teuerung, Rezession und eine wachsende Zahl an Krisenherden. Der Anteil an Spendern in der Gesellschaft (79 Prozent) sei aber auf einem Höchststand.
Besonders geprägt hat das Spendenaufkommen die Hochwasserkatastrophe im Osten Österreichs 2024. Zulegen konnten auch Zwecke im Umwelt- und Tierschutz. Weiter an Bedeutung verlor die Unterstützung für Entwicklungszusammenarbeit. Laut dem Dachverband der Spendenorganisationen seien damit lebensrettende Projekte gefährdet.
Ständiges Wachstum an Spenden zwischen 2008 und 2022
Zwischen 2008 und 2022 konnte das heimische Spendenwesen kontinuierlich jedes Jahr mehr Geld lukrieren. Das Aufkommen stieg dabei laut Pressemitteilung von 360 Millionen Euro auf den bisherigen Höchststand von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2022. Ein Wendepunkt trat 2023 ein. "Hauptgründe waren die nachlassende Unterstützung für die Ukraine-Hilfe, die wirtschaftliche Stagnation sowie die Rekordinflation", hieß es vom Fundraising Verband. Trotzdem blieb das Spendenaufkommen auf sehr hohem Niveau.
"Die Analyse des vergangenen Spendenjahres unterstreicht die große Resilienz des hiesigen Spendenwesens, das zu 82 Prozent von privaten Haushalten getragen wird. Trotz umfassender gesellschaftlicher Herausforderungen haben die Menschen, die in Österreich leben, bei der Unterstützung gemeinnütziger Anliegen kaum Abstriche gemacht - ein Zeugnis der großen Wertschätzung gegenüber gemeinnütziger Arbeit", sagte Ruth Williams, Geschäftsführerin Fundraising Verband Austria.
Immer mehr Menschen geben Geld
Laut einer Umfrage von Public Opinion unter 1.000 Personen zeige sich auch, dass der Anteil der Spender in der Bevölkerung im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nicht nur konstant hoch ist, sondern 2024 sogar noch stieg. Insgesamt gaben 70 Prozent der Menschen hierzulande an, im Vorjahr gespendet zu haben. Besonders großzügig waren demnach Bewohner der westlichen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg (88 Prozent), am wenigsten häufig öffneten die Oberösterreicher ihre Geldbörserl. Auch die Höhe einzelner Spenden war im Westen mit 202 Euro pro Person klar höher als in Wien mit 119 Euro oder dem Burgenland und Niederösterreich mit 109 Euro.
Ausschlaggebend für das gute Gesamtaufkommen in Österreich sind die vielen einzelnen Beiträge (81 Prozent) unter 200 Euro. Nur 2,6 Prozent spendeten über 1.000 Euro.
(APA/Red)