So stellt man sich in China den Krieg gegen die USA vor

Und am Ende weht die chinesische Fahne über dem Feindesland: Derzeit sorgt ein chinesisches Video im Internet für Aufmerksamkeit. Es zeigt ein mögliches militärisches Vorgehen gegen US-Streitkräfte – zu Wasser, Land und Luft. Der Film verdeutlicht auch die gewachsenen chinesischen Ansprüche. Das Reich der Mitte sieht sich schon länger als neue Weltmacht. Dies zeigte auch die Parade zum 70. Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik.

China lässt Muskeln spielen

70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat China ja Zurückhaltung bei Territorialkonflikten in der Region versprochen, aber gleichzeitig seine militärische Macht demonstriert. Die Gedenkparade zum Sieg über Japan stieß in Tokio und Washington auf Ablehnung. Statt Panzer aufrollen und Soldaten aufmarschieren zu lassen, solle Peking eine Botschaft der Aussöhnung senden, hieß es von beiden Regierungen. Präsident Xi Jingping versprach denn auch, die 2,3 Millionen Mann starken Volksbefreiungsarmee um 300 000 Soldaten zu verkleinern.

“China wird niemals versuchen, sich auszudehnen”

“Die Erfahrung von Krieg sorgt dafür, dass die Menschen Frieden noch mehr schätzen”, sagte Xi in einer Rede am Tor des Himmlischen Friedens. Sein Land werde nie eine Hegemonierolle anstreben, versicherte er. “China wird niemals versuchen, sich auszudehnen, und wird anderen niemals die Tragödien zufügen, die es selbst erlitten hat.”

Angesichts des zunehmend forschen Auftretens Chinas in Territorialkonflikten mit dem Erzfeind Japan und anderen Staaten wie den Philippinen war die Skepsis aber groß. In Tokio erklärte Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga, es sei bedauerlich, dass Xi in seiner Rede die Aussöhnung mit Japan nicht angesprochen habe. Anstatt sich exzessiv auf die Vergangenheit zu konzentrieren, sollte die Regierung in Peking auf Zusammenarbeit in der Zukunft setzen, sagte er.

(AP/Red.)