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So kommen die Unirankings zustande

Unirankings sind keine Geheimwissenschaft
Unirankings sind keine Geheimwissenschaft ©Bilderbox
Immer wieder sorgen Unirankings für Aufregung: Entweder, weil es eine österreichische Uni auf einen guten Platz schafft - oder eben nicht. So kommen die Ranglisten zustande!


Die erste von drei Ranking-Methoden ist das sogenannte Shanghai-Ranking: Das “Shanghai Academic Ranking of World Universities” wurde von der Shanghai Jiao Tong Universität entwickelt, um die Forschungsleistungen chinesischer Unis in Naturwissenschaft und Technik mit denen anderer Länder zu vergleichen. Seit 2009 wird das Ranking von der unabhängigen Organisation ShanghaiRanking Consultancy erstellt. Der Schwerpunkt liegt auf Forschung, es basiert ausschließlich auf öffentlich verfügbaren Datenbanken.

60 Prozent der Bewertung basieren auf der Zahl wissenschaftlicher Publikationen und Zitierungen, wobei Veröffentlichungen in den Magazinen “Science” oder “Nature” doppelt zählen. 30 Prozent des Ergebnisses beruhen auf der Anzahl der Nobelpreis- und Fields-Medaillen-Gewinner und zehn Prozent auf der Produktivität je Forscher.

So wertet ‘The Times’

Seit 2009 gibt Quacquarelli Symonds Ltd, früher für die Datensammlung für das Times Higher Education Ranking zuständig. 40 Prozent der Reihung hängen dabei von den Ergebnissen einer weltweiten Umfrage unter Akademikern zum Ansehen von Hochschulen ab, weitere zehn Prozent von einer zusätzlichen Befragung unter Arbeitgebern. Je 20 Prozent der Wertung ergeben sich aus dem Zahlenverhältnis Studenten-Lehrende sowie der Forschungsleistung und je fünf Prozent aus dem Anteil an internationalen Studenten bzw. Forschern und Lehrenden. Neben einer Liste der 600 “besten” Unis gibt es auch eigene Bestenlisten für Asien und Rankings nach Fachbereichen. Kritik üben die “Multidimensional Ranking”-Autoren vor allem am Design der Umfrage: Da in keiner Weise vorgegeben sei, was von den Befragten unter Exzellenz zu verstehen ist, könnten gemäß dem Spruch “Müll rein, Müll raus” auch die Ergebnisse nur schwammig sein. Zudem gebe es einen äußerst geringen Rücklauf von nur zwei Prozent bei der Akademikerbefragung, weswegen die Werte von Jahr zu Jahr stark schwanken.

So wurde früher gemessen

Times Higher Education Ranking: Dieses hat nach Kritik 2010 seine Methodik bei der Datensammlung geändert und anstelle von QS Reuters Thomson mit der Datensammlung beauftragt. Die Akademiker-Befragungen – mittlerweile unterschieden nach Forschung und Lehre – haben zwar nach wie vor den stärksten Einfluss (34,5 Prozent) auf das Ergebnis, allerdings werden bibliometrische Indikatoren mit 32,5 Prozent fast gleich stark gewertet wie die Beurteilung durch die wissenschaftliche Community. Weitere Faktoren sind die Lernvoraussetzungen (ausgezeichnete Lehrende, Einkommen der Lehrenden etc.) mit insgesamt 15 Prozent, Umfang von und Einnahmen aus Forschung (10,5 Prozent), Internationalisierung (fünf Prozent) und anwendungsorientierte (industry-related) Forschung (2,5 Prozent). Ergebnis dieser Bewertung sind eine Liste der 200 besten Unis, eine Reihung der 100 angesehensten Unis sowie Rankings für sechs Forschungsbereiche, wobei forschungsorientierte Unis durch die Kriterien bevorzugt werden.

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