So könnte der Mangel an Arbeitskräften reduziert werden
Für die Agenda Austria zeigt sich der Arbeitskräftemangel vor allem bei Mangelberufen, also besonders schwer zu besetzenden Stellen. Um einen solchen handelte es sich hierzulande zuletzt bei jeder zweiten offenen Stelle - mit einer deutlichen Kluft zwischen West und Ost.
Die wirtschaftsliberale Denkfabrik schlägt daher in einer aktuellen Studie Maßnahmen zur Erhöhung der Mobilität von Arbeitskräften vor. Dadurch könne man gut 15 Prozent der Arbeitslosen einen Job anbieten.
Agenda Austria: Höhere Mobilität könnte Arbeitskräftemangel lindern
Nach der Rechnung des Instituts gab es in Mangelberufen - exemplarisch werden Professionen wie Elektriker oder Krankenpfleger genannt - Ende Juli rund 80.000 offene Stellen. Dabei zeigen sich in verschiedenen Bundesländern teilweise deutliche Unterschiede. Während auf eine Stelle in Wien und im Burgenland noch mehrere Bewerber kamen, gab es in Salzburg und in Oberösterreich beinahe so viele Arbeitslose wie offene Stellen.
Die Schwierigkeit liege dabei häufig in der Vermittlung qualifizierter Personen. Wären die betroffenen Arbeitslosen bereit, in ein anderes Bundesland zu pendeln oder zu übersiedeln, ließe sich dieser Mangel den Angaben zufolge deutlich reduzieren. Bis zu 43.000 offene Stellen könnte man durch höhere Mobilität besetzen, schreibt das Institut. Um dies zu erreichen, wäre eine Erhöhung der finanziellen Anreize beim Wechsel des Wohnortes denkbar, etwa auf dem Wege eines Mobilitätsbonus.
Institut verweist auf Ost-West-Gefälle bei Mangelberufen
Darüber hinaus sei dies auch mittels einer Lockerung der Zumutbarkeitsbeschränkungen möglich. So könne man unter anderem die zumutbaren Wegzeiten von derzeit 2 auf 3 Stunden (für Hin- und Rückfahrt) erhöhen. Für Langzeitarbeitslose sollte ein Job grundsätzlich auch dann als zumutbar gelten, wenn dafür ein Umzug notwendig ist, so die Agenda Austria. Dafür werde es freilich Ausnahmen geben müssen, etwa für Menschen mit Familie. Letztlich seien aber auch Unternehmen gefordert, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle.
(APA/Red)