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So gemein wurde eine Swarovski-Mitarbeiterin in Zürich gefeuert

Mit "Zu hässlich für Luxus-Laden" wird der Fall auf blick.ch betitelt
Mit "Zu hässlich für Luxus-Laden" wird der Fall auf blick.ch betitelt ©APA/Screenshot BLICK.ch
So einen Personal-Skandal hätte man sich von dem edlen Schmuckhersteller Swarovski nicht erwartet. Eine Ex-Mitarbeiterin packte bei der Schweizer Tageszeitung BLICK aus, wie fies man sie aus dem Unternehmen rausgeworfen hat.

Die 39 Jahre alte Viktoria Harmath arbeitete seit 2015 erfolgreich als Verkäuferin in einem noblem Uhrengeschäft von Swarovski in Zürich. Während man sie in der ersten Zeit hochgelobt hatte und sie für ihre gute Arbeit mit einer teuren Uhr belohnte, wandelte sich das Blatt nach einigen Monaten schlagartig.

“Bist du schwanger?”

In einer “Verwarnung” bekam Viktoria Harmath vier Wochen Zeit, ihr Erscheinungsbild und ihre Körpersprache zu verändern. “Wir wünschen uns, dass Du immer entsprechend unserer Regelungen in Bezug auf Erscheinungsbild zur Arbeit kommst. Ein gepflegtes Make-Up soll zu jeder Zeit getragen werden.” Sie wurde außerdem dazu aufgefordert, eine aktivere Körperhaltung anzunehmen und sich nicht an Vitrinen anzulehnen. Private Gespräche mit Kollegen sollten vermieden werden.

Die Chefin wollte ihre Mitarbeiterin schlussendlich sogar wegschicken, um sich “neu schminken” zu lassen. Auch ihre Figur wurde von der Vorgesetzten kritisiert. Sie wurde gefragt, ob sie schwanger sei, oder warum sie sonst so dick geworden wäre. Frau Harmath bemühte sich daraufhin noch mehr, alle Richtlinien zur vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.

Harmath konnte ihre Miete nicht mehr zahlen

Ende 2015 kam dann der Schock – eine Kündigung ohne ersichtlichen Grund. “Trotz guter Zeugnisse hat man mich einfach so auf die Strasse gestellt”, sagt Viktoria Harmath zu BLICK. Die Kündigung ficht sie an und das Debakel ging weiter. Denn das Arbeitszeugnis und das Kündigungsschreiben waren nicht ordnungsgemäß ausgestellt, weswegen sich die Verkäuferin für Monate nicht auf neue Stellen bewerben konnte. “Swarovski hat mich zum Sozialfall gemacht. Das regt mich heute noch auf”, klagt sie.

Nach über 100 Bewerbungen hat die 39-Jährige schließlich einen neuen Job gefunden. Swarovski wollte sich laut BLICK nicht zu diesem konkreten Fall äußern. Im Allgemeinen zeige das Unternehmen gegen Mobbing aber null Toleranz.

(Red.)

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