Diesen Plan eines 31-jährigen Slowenen, der nach Angaben der Polizei durch zahlreiche Betrugshandlungen in Wien einen Gesamtschaden von mehr als zwei Millionen Euro verursacht hat, haben jetzt Zielfahnder des Bundeskriminalamtes (BK) zunichte gemacht. Der Verdächtige wurde in Belgrad in Serbien verhaftet und soll in den nächsten Monaten nach Österreich überstellt werden, berichtete Oberst Gerald Hesztera vom BK am Mittwoch.
Der Mann, von Fahndern als gut aussehend und seriös wirkend” beschrieben, lebte schon seit längerem in Wien. Von 1999 bis 2004 war er Geschäftsführer verschiedener Baufirmen. Die Behörden werfen dem Slowenen u.a. Wirtschaftsbetrug vor. So soll er Gelder unterschlagen, Scheinrechnungen gestellt und die Sozialversicherung geschädigt haben.
Damit nicht genug: Der 31-Jährige mietete Fahrzeuge an und gab sie nie zurück, berichtete Hesztera. Manchmal arbeitete der Verdächtige mit einer Komplizin zusammen. Mit einem falschen Pass wurden Autos per Kredit angeschafft. Nach der jeweils ersten Ratenzahlung verkaufte der Slowene die Wagen weiter. Die weiteren Raten blieben ausständig und von der Frau fehlte jede Spur, da die Angaben in ihrem Dokument falsch waren, so der Vorwurf.
Irgendwann mussten die Geschäfte auffliegen”, berichtete Hesztera. Als zum ersten Mal Verdacht gegen den 31-Jährigen aufkam, setzte er sich nach Sarajevo in Bosnien-Herzegowina ab. Nach wochenlangen Recherchen hefteten sich die BK-Fahnder auf die Fährte des Mannes. Dieser bekam davon Wind und flüchtete überstürzt. Seinen mehr als 100.000 Euro teuren BMW M6 ließ er zurück.
Am 4. April klickten dann doch die Handschellen. Er wurde in einem Lokal in Belgrad festgenommen. Das BK betonte die gute internationale Kooperation der Behörden in Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Außerdem sei der Erfolg auch auf die Arbeit der in diesen Ländern stationierten österreichischen Verbindungsbeamten des Innenministeriums zurückzuführen.