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Slowakei: Bohunice-Stilllegung erst 2008?

Das slowakische Wirtschaftsministerium will die EU überzeugen, dass die gleichzeitige, spätere Stilllegung der beiden Reaktoren des Atomkraftwerks Bohunice ein geringeres Risiko darstellt als die Abstellung nacheinander.

Der erste Reaktor soll im Jahr 2006 und der zweite im Jahr 2008 stillgelegt werden. Die Schließung der Reaktoren wurde mit der EU vereinbart.

Eine kleine Gruppe von Experten (drei Experten und ein Diplomat) soll gegenüber den Unterzeichnern des EU-Beitrittsvertrages argumentieren, dass die gleichzeitige Abschaltung der beiden Reaktoren im Jahr 2008 aus Sicherheitsgründen günstiger wäre. Als der „schwerste Partner“ gilt in der Slowakei Österreich. Das österreichische Außenministerium sagte gegenüber der Tageszeitung „Sme“ (Dienstagsausgabe), Österreich werde seinen Standpunkt zur Schließung des AKW V-1 in Jaslovske Bohunice nicht ändern.

Das Risiko bei der nacheinander folgenden Abschaltung der Reaktoren wird auch von slowakischen Experten unterschiedlich eingeschätzt. Die gleiche Ansicht wie Rusko vertritt Marta Ziakova, die Direktorin der Slowakischen Atombehörde (Urad pre jadrovy dozor). Tibor Mikus, der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für EU-Angelegenheiten, sagte hingegen, die Äußerungen von Rusko seien unverantwortlich. Laut Mikus habe das Sicherheitsrisiko nichts mit der schrittweisen Schließung zu tun. Mikus war in den Jahren 1994 bis 1998 Direktor des slowakischen Stromerzeugers Slovenske elektrarne (SE). Er gehört zu den glühendsten AKW-Befürwortern.

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