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Slovan-"Fans": U-Bahn gestoppt, Tankstelle ausgeräumt

Viele der Slovan-"Fans" schafften es gestern gar nicht erst in Stadion.
Viele der Slovan-"Fans" schafften es gestern gar nicht erst in Stadion. ©Thomas Haumer/sport-pictures.org
Viele der "Fans" von Slovan Bratislava schafften es gestern gar nicht erst ins Stadion nach Wien-Hütteldorf. Auf ihrem zerstörerischen Weg demolierten sie Teile der U4, stoppten einen Zug und räumten einen Tankstellenshop aus.
Slovan-"Fans" legten U-Bahn lahm


Die Anreise verlief angesichts dessen verhältnismäßig ruhig. Um 16.00 Uhr hatte sich der Anhang in Bratislava auf den Weg gemacht und war mit Bussen, Privat-Pkw und per Bahn nach Wien gefahren. Bereits an der Grenze kontrollierte die niederösterreichische Einsatzeinheit (EE) und schickte zehn slowakische Fans zurück. Die Beamten stellten auch typische Hooligan-Ausrüstung – Schlagstöcke, Baseballschläger, einen Schlagring, Totschläger, Quarzsandhandschuhe und Sturmhauben – sowie Messer sicher.

U4 bei Schönbrunn gestoppt

Der Slovan-Anhang traf sich um 18.00 Uhr in Oberlaa und stieg dann in die U-Bahn, um nach Hütteldorf zu fahren. Hunderte Fans der Slowaken kamen allerdings nur bis in den Haltestellenbereich der U4 bei Schönbrunn. Dort stoppten sie den Zug. Unklar war dabei, ob die Notbremse gezogen oder einfach eine Tür aufgerissen worden war. In Verhandlungen bewegte die Polizei die Fans – ursprünglich etwa 600 -, aus dem Zug zu steigen. Laut Augenzeugen wurden die Polizisten dabei mit “Rassist – Faschist – Hooligan”-Sprechchören bedacht.

Die Wiener Linien stellten den Betrieb auf der U4 zwischen Längenfeldgasse und Hütteldorf ein, die Polizei leitete die Fans über die Station Schönbrunn nach draußen. Der Plan war nun, die Slovan-Anhänger zu Fuß ins Stadion zu geleiten. Dass sie es auf diese Weise kaum bis zum Spielbeginn schaffen würden, war bereits klar.

Pyrotechnik und Sachbeschädigung

Doch es kam anders. Die Wiener Linien schrieben von “Ausschreitungen”, wodurch neben der U4 auch die Linien 10, 49 und 52 beeinträchtigt waren. “Die Fans setzten zahlreiche Verwaltungsübertretungen und Pyrotechnik-Vergehen”, sagte Maierhofer zur APA. Die Exekutive setzte Pfefferspray ein, zwei Beamte wurden verletzt.

Mini-Supermarkt geplündert

Dann plünderten die Fans einen Mini-Supermarkt bei einer Tankstelle in der Linzer Straße. Bezahlt wurde natürlich nichts. Es ging um Waren im Wert von mehreren hundert Euro. “Da war für uns die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Wir haben die Gruppe angehalten und die Identitäten festgestellt”, betonte der Polizeisprecher. Die Fans wurden an der Kreuzung Linzer Straße – Ameisgasse gestoppt.

Das Stadion sahen diese Fans nie. Nach dem Ende der stundenlangen Aktion wurden die Fans zurück nach Oberlaa geleitet. Zunächst zu Fuß, die Wiener Linien wollten die Slovan-Anhänger nicht mehr transportieren. Maierhofer zufolge wäre das ein etwa 17 Kilometer langer Marsch. Auf der Linken Wienzeile wurden sie dann doch von Bussen aufgenommen, die die Wiener Polizei organisiert hatte, und nach Oberlaa zurückgebracht.

Auch im Stadion gab es Kontroversielles, selbst wenn es dort nicht zu Ausschreitungen kam. Im Rapid-Sektor hing ein Transparent, das je zur Hälfte die Wappen von Slovan Bratislava und Austria Wien zeigte. Dazu war der Text “We hate Homos” (wir hassen Homos, Anm.) zu lesen.

(APA/red)

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