Der Schutzengel hat mitgespielt: Vor Hunderten Schaulustigen balancierte Slackliner Christian Waldner am Freitag, den 24. Mai erfolgreich über den Stephansdom. Ganze zehn Minuten dauerte der Drahtseilakt.
Der Tiroler arbeitete sich dabei in 60 Metern über dem Boden Schritt für Schritt vom großen Steffl-Turm (Südturm) bis zum südlichen Heidenturm vor und tänzelte nach kurzer Verschnaufpause wieder retour. Seine Ausbeute: “Ein Flow-Erlebnis, fünf bis zehn Sekunden lang. Davon kann man lange zehren.”
Drahtseilakt am Wiener Stephansdom
“Die körperliche und psychische Belastung war schon hoch”, gestand der – stets mittels Gurt gesicherte – Publikumsheld im Anschluss, als er zu ebener Erd’ mit Radiomoderatorin Claudia Stöckl und Dompfarrer Toni Faber konferierte. Die Anfeuerungsrufe der mit Smartphones sowie Speis und Trank bewaffneten Schaulustigen hätten ihn jedenfalls beflügelt, versicherte Waldner.
Die Idee, barfuß auf einem 2,5 Zentimeter dicken Seil über den Stephansdom zu balancieren, sei ihm bei einem Wien-Besuch vor rund vier Jahren gekommen. Aus dem ursprünglichen Jux wurde bald Ernst, bis der Seiltanz letztendlich ins Rahmenprogramm des Steffl-Kirtags aufgenommen und gleichzeitig als spektakulärer Auftakt der heutigen “Langen Nacht der Kirchen” auserkoren wurde.
Emotional dürfte es sich für den studierten Betriebswirt und Sportwissenschafter jedenfalls ausgezahlt haben – denn: “Es war einfach nur schön.” Und darum durfte Waldner um 20.00 Uhr die Seilshow noch einmal machen.
Zwischen den Türmen des Steffls: