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Skitunnel-Projekt für Mellau

Mellau - Während die EU eine Stellungnahme des Landes Vorarlberg zur Skiverbindung Mellau-Damüls fordert, tobt auch an einer anderen Front ein Streit um das umstrittene Projekt.

Wie die „VN“ exklusiv berichteten, hatte Naturschutzanwältin Katharina Lins im September gegen die Genehmigung einer Deponie für das abgetragene Material Berufung beim UVS eingelegt. Bei einem Negativbescheid müsste das Material mit geschätzten 15.000 Lkw-Fahrten ins Tal transportiert werden. Investor Herbert Frick, Mehrheitseigentümer der Bergbahnen Mellau, meinte damals, dass das Projekt damit fallen könnte.

Skitunnel geplant

Die Entscheidung des Unabhängigen Verwaltungssenats steht nach wie vor aus. Frick verfolgt indes andere Pläne: Er sucht nach umweltverträglichen Alternativen, um die umstrittene Deponie gänzlich vermeiden zu können. „Damit wäre auch die vom UVS geforderte Stellungnahme zur Sache hinfällig“, erklärte Frick gestern auf „VN“-Anfrage. Ergo schaue man sich mehrere Varianten an. Und eine davon ist folgende: Ein 90 Meter langer Skitunnel im Bereich des Bettlerkopfes; in einem Felseck, das ansonsten umfahren werden müsste. Der Verbindungstunnel soll im steilsten Gebiet unterhalb jenes Grates errichtet werden, an denen die Skigebiete von Mellau und Damüls aneinanderstoßen. Eine positive Folge des Tunnels: „Damit würde auch etwas weniger Material anfallen.“ Die Deponie aber suche man, wie zuvor erwähnt, auf jeden Fall zu vermeiden – beispielsweise indem man mehr Material in der Piste unterbringen wolle. Und: „Wir suchen auch nach Möglichkeiten, die Feuchtgebiete überhaupt nicht mehr zu berühren.“ Gedacht sei deshalb auch an Veränderungen im Pistenbereich selbst: „Wir prüfen einfach alles, was möglich ist, um das Ganze umweltverträglicher zu machen.“ Bis wann rechnet Frick mit einer Realisierung? „Ziel bleibt unverändert, den Betrieb in der Saison 2009/2010 aufnehmen zu können.“

Lins sieht Fortschritt

Naturschutzwanwältin Katharina Lins kann dem neuen Vorhaben durchaus etwas abgewinnen: „Der Tunnel wäre besser als die Abfahrtsvariante.“ Damit würden sowohl die gröbsten Einschnitte vermieden, als auch die geplante Deponie verkleinert werden. Nur: „Es ist noch unklar, wie das finanziell oder technisch genau funktionieren soll.“

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