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Skifahren in Österreich: Skigebiete wollen regulär starten

Die Skisaison soll dieses Jahr so gut es geht durchgezogen werden..
Die Skisaison soll dieses Jahr so gut es geht durchgezogen werden.. ©APA/EXPA/JFK
Die meisten Skigebiete in Österreich wollen regulär öffnen und bereiten sich bereits auf die Wintersaison vor. Unschlüssige Skigebiete wollen zumindest am 12. Dezember mit dem Betrieb beginnen.
Skifahren trotz Lockdown erlaubt
Obmann will Skihütten offen lassen

Seit dem Wochenende ist klar, dass Seilbahnen auch von Skiurlaubern genutzt werden dürfen, wenn sie geimpft oder genesen sind. Während einige Skigebiete bereits angekündigt haben, mit entsprechenden Maßnahmen wie 2G und FFP2-Maskenpflicht regulär in die Wintersaison zu starten, herrscht bei anderen zum Teil noch Unschlüssigkeit darüber, ob der Saisonstart schon während des Lockdowns oder erst nach dem 12. Dezember erfolgen soll.

In Niederösterreichs Skigebieten war die Lage am Montag in Schwebe. Ein exakter Termin für den Saisonstart stand noch in keiner Region fest. "Die Vorbereitungen auf die heurige Wintersaison laufen, größtenteils ist aber die Beschneiung noch ausständig. Außerdem prüfen wir die Auswirkungen der 5. Covid-19-Notmaßnahmenverordnung, koordinieren uns zwischen den Skigebieten", sagte Michael Reichl, Vorsitzender der Fachvertretung Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, auf APA-Anfrage.

Semmering bereitet sich auf Ansturm vor

Auf laufende koordinierende Gespräche verwies auch Nazar Nydza, der Geschäftsführer der Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen GmbH. Der Semmering war bereits während des dritten Lockdowns zu Jahresbeginn von Freizeitsportlern regelrecht gestürmt worden, was u.a. zu Warteschlangen und vollen Parkplätzen geführt hatte. Wenn es die Wetterprognosen zulassen, könnte bereits in der kommenden Woche voll beschneit werden, blickte Nydza voraus. Das bestehende Covid-Präventionskonzept werde angepasst, weiters bestehe die Hoffnung, "dass der Gast mithilft und sich an die Verordnung hält".

Festgelegt wurde der Zeitpunkt für den Saisonstart bereits bei der Rax-Seilbahn, die derzeit in Revision ist. Reichl nannte diesbezüglich den 4. Dezember. Die Rax-Seilbahn erschließt jedoch kein Skigebiet, sondern eine Wanderregion, die etwa auch mit Schneeschuhen genutzt werden kann.

Skigebiete in Kärnten starten mit dem Beschneien

In Kärnten dürften die großen Skigebiete samt und sonders regulär in die Wintersaison starten. Der Fachgruppenobmann der Kärntner Seilbahnen, Manuel Kapeller-Hopfgartner, sagte am Montag auf APA-Anfrage, dass "sein" Skigebiet, die Gerlitze, ganz normal am 3. Dezember aufsperren werde. "Ich gehe davon aus, dass die Turracher Höhe, das Nassfeld, der Katschberg und Bad Kleinkirchheim ebenfalls heute Nacht mit dem Beschneien beginnen werden." Am Mölltaler Gletscher, wo aufgrund der Einschränkungen der Skibetrieb eingestellt worden war, fahren die Lifte ab Dienstag wieder, die Gastronomie öffnet ebenfalls auf Take-away-Basis. Kapeller-Hopfgartner wies darauf hin, dass es bei den Seilbahnen laut einem AGES-Bericht keine Ansteckungen gegeben habe. Zudem seien Seilbahnen öffentliche Verkehrsmittel und hätten eine Betriebspflicht.

Die Sprecherin der steirischen Planai-Hochwurzen-Bahnen sagte am Montag auf APA-Nachfrage, dass der Skibetrieb am Dachstein-Gletscher trotz Lockdowns weitergeführt wird. Allerdings mit den bekannten Maßnahmen wie 2G und FFP2-Maske in der Gondel hinauf zum Gletscher. Geplant ist der Betrieb täglich bis 5. Dezember, dann findet die jährliche Revision statt. Auf der Planai war bisher die Märchenwiese schon ein paar Tage als Piste befahrbar. Am Freitag soll diese auch wieder öffnen. Wenn es die Witterungsbedingungen zulassen, sollen auch weitere Pisten geöffnet werden. Ob der Betrieb auf der Planai im Lockdown nur an gewissen Tagen oder wie am Gletscher täglich geboten wird, sei noch offen, soll sich aber in den kommenden Tagen klären.

Vorarlberger Skigebiete noch unschlüssig

In manchen Vorarlberger Skigebieten herrschte am Montag noch Unschlüssigkeit darüber, ob der Saisonstart während des Lockdowns bis 12. Dezember oder erst danach erfolgen wird. In der nobelsten Destination - am Arlberg - herrschte aber Klarheit: "Liebe Gäste, aufgrund der bundesweiten Verordnung ist der Saisonstart verschoben und findet nicht vor dem 13. Dezember statt", hieß es in Lech am Arlberg. Im Montafon hingegen hat die Saison bereits am 12. November begonnen - im Skigebietsteil Hochjoch laufen drei Anlagen im Wochenendbetrieb. Das werde man so fortführen, erklärte Marketing-Leiterin Annika Hartmann für das Skigebiet Silvretta Montafon auf APA-Anfrage. Wann man in den durchgehenden Betrieb wechseln werde, könne man heute noch nicht sagen. In den meisten Skigebieten des Bregenzerwalds dürfte die Tendenz bezüglich des Saisonstarts eher in Richtung Mitte Dezember gehen. Die Fachgruppe der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer mahnte die Politik: "Es ist jetzt Punkt zwölf. Noch besteht die Chance, die Saison zu retten." Dafür müssten aber etwa Maßnahmen gesetzt werden, um die Impfquote im Land zu steigern. "Wir haben Angst vor einem Winter wie 2020/21", so Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp.

Oberösterreich will wie geplant Wintersaison starten

In Oberösterreichs Skigebieten will man wie geplant in die Wintersaison starten, ergab ein Rundruf der APA. Die Bergbahnen Hinterstoder und Wurzeralm (Hiwu) will man so früh wie möglich aufsperren, sagte Vorstandsdirektor Helmut Holzinger. Laut Wetterprognose - ab Freitag ist ein Kälteeinbruch vorhergesagt - könnte dies der 8. Dezember sein. Voraussichtlich wird zuerst Hinterstoder bis zur Mittelstation in Betrieb gehen, die Wurzeralm eher eine Woche später. In den Familienskigebieten wie dem Hochficht ist der Start - wenn es die Schneelage zulässt - für den 4. Dezember vorgesehen. Am Kaasberg soll es am 11. Dezember losgehen.

Viel mehr zu schaffen macht Holzinger angesichts des Lockdowns und der Reisewarnungen für Österreich die "Unsicherheit für die Gastronomie und Hotellerie". Denn eine zweite Saison "ohne die Dienstleistungskette" in den Skigebieten würde bedeuten, dass es für die Bergbahnen "wirtschaftlich eng" werde. "Die Vollbremsung schmerzt furchtbar", meinte der Hiwu-Chef.

(APA/Red)

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