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Ski-WM in Schladming: Slalom für Hirscher eine Draufgabe

Marcel Hirscher hat seine Medaille schon, den Slalom sieht er als Draufgabe. Viel hängt vom Rücken ab...
Marcel Hirscher hat seine Medaille schon, den Slalom sieht er als Draufgabe. Viel hängt vom Rücken ab... ©APA
Die Erleichterung spiegelte sich in seinem Gesicht wider, die Augen glänzten, das Lächeln war entspannt. "Mein Soll ist erfüllt. Was jetzt noch kommt, ist eine Draufgabe. Mehr oder weniger", sagte Riesentorlauf-Vizeweltmeister Marcel Hirscher.
WM-Slalom live ab 10 Uhr

Hirscher geht am Sonntag als Topfavorit in den Slalom zum Ausklang der alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schladming. Der 23-jährige ist bereits mit (Team-)Gold und Silber dekoriert, er will nun vor allem eines: “Den letzten Bewerb genießen.”

Hirscher mit Rückenproblemen

Der Freude über die erste Einzelmedaille folgte eine schnelle Dusche, die Medaillenzeremonie auf der proppenvollen Medal Plaza und eine sehr kurze Feier-Runde. Schon gegen 20:30 Uhr, wie er twitterte, fuhr Hirscher nach Hause. Er holte sich den verdienten Schlaf, um den ihn in der Nacht zuvor eine Rücken-Blessur gebracht hatte, und stand am Samstagvormittag bereits wieder auf der Piste in Annaberg. Präpariert von Trainer-Vater Ferdinand, der deshalb sogar auf die Teilnahme an der Medaillenvergabe verzichtet hatte.

“Ich hoffe, dass ich so fit bin, dass ich ein Slalomtraining über die Bühne bringen kann. Aber bis Sonntag haben wir das mit dem G’nack locker in Griff. Der Erfolg tut dem Rücken gut”, ist Hirscher überzeugt. Da es in Schladming ab Freitagabend immer wieder leicht schneite, rechnete Hirscher, dass sich die Bedingungen für den Sonntag nochmals verändern werden. “Die Piste ist jetzt in einem super Zustand. Aber schon mit ein bisschen Schnee verändert sich alles relativ schnell. Das macht die Materialabstimmung schwierig”, sagte Hirscher.

Ted Ligety als Maß der Dinge

Am Freitag stand das Hirscher-Team bereits um sieben Uhr früh auf der Piste. Weil es im Training tags zuvor überhaupt nicht gut gegangen war, die Rückstände enorm waren, ging man für den ersten Riesentorlauf-Durchgang volles Risiko – und agierte unglücklich. “Wir haben einiges riskieren müssen. Die Zeit war an und für sich völlig okay – aber mit welchem Einsatz sie zustande kam! Aber ich glaube in meinen bisher hundert Rennen haben wir uns nicht einmal in fünf Rennen vertan. Das ist so minimal in meinen Augen, dass es nicht einmal nennenswert ist”, nahm es Hirscher sportlich.

Hirscher hatte als Dritter 1,31 Sekunden Rückstand auf den US-Amerikaner Ted Ligety, im zweiten war das Material optimal abgestimmt, er brauste zu Laufbestzeit. “Was ich erreicht habe, was das Maximum. Damit man Ted, der hier schon zwei Goldmedaillen gewonnen hat, in der Spezialdisziplin schlägt, muss alles zusammenpassen. Ihn biegst mit einem gesunden Kreuz auch nicht. Ted momentan in seiner Königsdisziplin zu schlagen, ist eine Baustelle, die man fast nicht bezwingen kann.” (APA)

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