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Ski Nordisch: Rechnungshof befasste sich mit Vbg. Nordic-Konzept

Nachwuchsförderung und Olympische Jugendspiele 2015 im Fokus.
Nachwuchsförderung und Olympische Jugendspiele 2015 im Fokus. ©VOL.at / K. Hartinger
Der Rechnungshof Vorarlberg (RH) hat am Freitag Kritik am Nordic-Konzept des Landes und des Vorarlberger Skiverbandes (VSV) geübt.
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RH-Direktor Herbert Schmalhardt verwies bei Gesamtkosten von 13,1 Millionen Euro etwa auf das hohe finanzielle Risiko des Landes, das mehr als sechs Millionen Euro davon übernehmen muss. Sportlandesrat Siegi Stemer (V) betonte die Bedeutung des Nordic-Konzepts und erklärte, die RH-Empfehlungen würden umgesetzt.

Schruns-Tschagguns im Zentrum

Das Nordic-Konzept des Landes und des VSV bildet die Basis für die Durchführung der Europäischen Winterjugendspiele 2015 (EYOF), die Vorarlberg und Liechtenstein zugesprochen wurden. Hauptort der Veranstaltung soll Schruns-Tschagguns im Montafon sein, rund 1.300 Gäste werden erwartet. Das Budget beträgt laut ÖOC rund 3,35 Millionen Euro. Ganz allgemein soll in Vorarlberg durch die neuen und erweiterten Anlagen in den Talschaften Montafon und Bregenzerwald der nordische Sport “wiederbelebt” (Stemer) werden.

Vorgesehen sind im Konzept die Errichtung einer Schanzenanlage in Tschagguns, einer Kleinschanzenanlage im Bregenzerwald sowie einer Langlaufanlage in Gaschurn-Partenen. Ebenfalls gebaut werden sollte im Montafon eine Biathlonanlage, dieses Vorhaben erwies sich aber als nicht umsetzbar. Ob stattdessen in Sulzberg – wo bereits homologierte Loipen bestehen – eine zumindest mobile Biathlonanlage eingerichtet werden kann, werde derzeit geprüft. Sollte es nicht gelingen, eine Biathlonanlage mit vertretbarem Investment zu errichten, so empfiehlt der Rechnungshof “eine Rückgabe der Austragungsrechte für den Biathlonbewerb”.

Bregenzerwald: Neuer Standort für Kleinschanzenanlage gesucht

Als Standort für die Kleinschanzenanlage im Bregenzerwald war Bezau geplant, dort lässt sie sich jedoch nicht realisieren. Laut Stemer wird sie aber an einem Alternativstandort gebaut. Damit bei den Winterjugendspielen 2015 die Nordische Kombination in Tschagguns ausgetragen werden kann, muss noch eine homologierte Langlaufloipe bis maximal 2,5 Kilometer Länge in der Nähe der Schanzenanlage entstehen, entsprechende Vorbereitungen seien am Laufen.

Nachnutzungspotenzial “zu optimistisch”

Schmalhardt kritisierte, dass die finanziellen Auswirkungen des Nordic-Konzepts auf das Land erst im Juli 2011 dargelegt worden seien, obwohl das Konzept schon seit Februar 2009 vorliege. Darüber hinaus sah er auch das Nachnutzungspotenzial der Schanzen- und Loipenanlagen als zu optimistisch beurteilt. “In der Konsequenz kann das dazu führen, dass beträchtliche Investitionen für eine relativ geringe Anzahl an Nachwuchsathleten getätigt werden”, so Schmalhardt. In Sachen Biathlonanlage im Montafon stellte der RH angesichts der Komplexität des Vorhabens “nicht adäquates” Projektmanagement fest.

Stemer betonte, “dass anfängliche Schwachstellen mittlerweile beseitigt und die Gesamtkosten durch Adaptierungen deutlich reduziert werden konnten”. Dabei führte er zur Verbesserung des Projektmanagements insbesondere die Gründung der Montafon Nordic Sportzentrum GmbH an. Laut Verbandspräsident Patrick Ortlieb wird der VSV das Marketing für die Sportstätten übernehmen. Gemeinsam mit dem Vorarlberger Schulsportzentrum und den Vereinen wolle man für eine entsprechende Auslastung sorgen. (APA)

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