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Skandal um Verkauf von Leichenteilen

Der Skandal um verkaufte Leichenteile an der Universität von Los Angeles hat am Montag zu einer Klage gegen  die renommierte Hochschule geführt.

Verwandte der Verstorbenen, die ihren Körper für wissenschaftliche Zwecke dem medizinischen Institut gespendet hatten, werfen der Universität den illegalen Verkauf von Körperteilen vor.

Am Wochenende waren zwei Männer festgenommen worden, die über Jahre hinweg einen profitablen Handel mit Leichenteilen betrieben haben sollen. Die Universität wies am Montag Vorwürfe zurück, dass die Institutsleitung über diese Vorgänge informiert war und sie geduldet hätte.

Am Samstag war der UCLA-Mitarbeiter Henry Reid, Direktor des Körperspende-Programms, von der Universitätspolizei wegen Diebstahlsverdacht in Haft genommen worden. Am Sonntag nahmen die Beamten einen Mittelsmann fest, der nach eigenen Angaben bis zu 100 Labor- und Forschungseinrichtungen mit Körperteilen versorgt haben will.

Ernest Nelson sagte der „Los Angeles Times“, er habe jahrelang Hände, Kniegelenke und andere Körperteile von mehr als 800 Leichen im Kühlraum der Universität entfernt. Zwei Mal pro Woche habe er mit einer Säge das medizinische Institut betreten. Laut Nelson wusste die Universität über seine Aktivitäten Bescheid.

UCLA-Anwalt Louis Marlin wies das zurück. Nelson und Reid hätten den illegalen Handel mit den Körperteilen heimlich ausgeführt und sich daran bereichert. Die Universität müsse nun untersuchen, warum der illegale Handel nicht früher bemerkt worden sei.

Die Affäre wurde bekannt, weil einer der Käufer die Universität klagte. Dabei machte er geltend, er habe Körperteile für 241.000 Dollar gekauft und sei dann aufgefordert worden, diese zurückzugeben.

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