Als Adam Lambert in der jüngsten Staffel von “American Idol”, dem Original von “Deutschland sucht den Superstar”, als Kandidat auftrat, war nicht nur den Zuschauern bald klar: Der 27-Jährige hat eine große Karriere als Sänger vor sich. Auch an seinem Sieg bei der Castingshow zweifelte kaum jemand, doch dann begannen die Spekulationen um seine sexuelle Orientierung – und die größtenteils weiblichen Fans von “American Idol” entschieden sich dann doch, Lamberts Konkurrenten Kris Allen zum Gewinner der achten Staffel zu küren. Mittlerweile ist Adam Lambert offiziell als schwul geoutet – und sorgte nun für einen öffentlichen Eklat.
Im Rahmen der Verleihung der American Music Awards (AMA) performte Lambert seinen Song “For Your Entertainment” während der Abschlusszeremonie. Am Ende seines Auftritts schnappte sich der Sänger dann einen seiner Background-Tänzer und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund (siehe Foto). Die Aufregung war groß, schließlich wurde die Gala live im US-Fernsehen übertragen und ein homosexueller Kuss im TV geht schließlich im bigotten Amerika gar nicht.
“Doppelmoral!”
Und so fühlte sich Adam Lambert nun bemüßigt, zu seinem “Fauxpas” Stellung zu nehmen, was er unter anderem gegenüber dem Nachrichtensender CNN tat: Der Kuss sei einfach spontan gewesen und kein Teil seiner Choreografie gewesen, so der Sänger. “Was ich als Künstler liebe, ist die Spontanität, die einen manchmal überkommt. Adrenalin ist schon ein verrücktes Gefühl.”
Er habe nicht versucht, ein Zeichen zu setzen, aber “nachträglich betrachtet denke ich schon, dass in der Unterhaltungsbranche schon mit zweierlei Maß gemessen wird. Weibliche Künstler haben die sexuelle Latte in den letzten 20 Jahren immer höher gelegt, aber wenn ein Mann plötzlich das Gleiche tut, dann rufen alle: ‘Oh, das können wir im TV nicht bringen!'”, so Lambert weiter. “Für mich ist das eine Art von Diskriminierung und Doppelmoral. Und das ist wirklich schlimm.”
(seitenblicke.at/Foto: AP)
