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Skandal um Lauschangriffe bei der UNO

Der Skandal um mutmaßliche Abhöraktionen bei den Vereinten Nationen weitet sich aus. Annan und weitere Spitzenfunktionäre seien von westlichen Geheimdiensten ausspioniert worden.

Dies berichtete der australische Sender ABC. Die Telefongespräche der früheren Waffeninspektoren im Irak, Richard Butler und Hans Blix, seien abgehört worden.

In der Affäre hat sich am Freitag auch der ehemalige UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali zu Wort gemeldet. Ihm sei bereits am Tag seines Amtsantritts gesagt worden, dass sein Büro und seine Wohnung abgehört würden, sagte Boutros-Ghali in einem BBC-Interview am Freitag. Abgehört worden sei er nach seinen Informationen von den Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrats und anderen Ländern, die dazu in der Lage gewesen seien. Boutros-Ghali stand von 1992 bis 1996 an der Spitze der Vereinten Nationen.

ABC berichtete unter Berufung auf australische Geheimdienstquellen, die Abhörprotokolle seien den Regierungen der USA, Australiens, Kanadas, Großbritanniens und Neuseelands zugänglich gemacht worden. „Jedes Mal, wenn Blix in den Irak kam, wurde sein Telefon abgehört. Die Gespräche wurden aufgezeichnet”, sagte ein ABC-Journalist.

Butler erklärt, ihm sei klar gewesen, dass sein Büro in New York verwanzt gewesen sei. „Wir sind in eine Situation gebracht worden, in der es einfach dumm gewesen wäre zu glauben, wir könnten in unseren Büros ernsthafte Gespräche führen”, sagte der frühere Waffeninspektor.

Am Donnerstag hatte die frühere britische Entwicklungsministerin Clare Short der BBC gesagt, Annan sei vor dem Irak-Krieg systematisch ausspioniert worden. Sie habe seinerzeit selbst Mitschriften von Gesprächen Annans gelesen. Die Vereinten Nation reagierten besorgt. „Wir wären sehr enttäuscht, wenn das wahr wäre”, erklärte UN-Sprecher Eckhard.

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