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Skandal: „Taliban-Kollektion“

Die Madrider Mode-Woche ist mit einem Skandal zu Ende gegangen. Das Publikum empörte sich über Modelle, sich an der Kleidung des Taliban-Regimes in Afghanistan orientierten.

Das Publikum empörte sich über die Kollektion des Debütanten David Delfin, dessen Modelle sich an der Kleidung des Taliban-Regimes in Afghanistan orientierten. Die Direktorin der Mode-Woche „Pasarela Cibeles“, Cuca Solana, versuchte nach Presseberichten vom Samstag vergeblich, die Vorführung abbrechen zu lassen. Viele Zuschauer reagierten mit Pfiffen und Buh-Rufen, andere verließen vorzeitig den Saal.

Der 31-jährige Delfin hatte bei der Schau am Freitagabend die Köpfe seiner Models in Kapuzen gesteckt. Die Frauen waren zum Teil in sackähnliche Gewänder gehüllt und trugen Henkerstricke oder Kruzifixe um den Hals. Bei anderen Frauen waren die Beine und Arme mit medizinischen Verbänden umwickelt. Im Hintergrund waren die Geräusche eines Orgasmus zu hören. Einige Models taumelten über den Laufsteg oder gerieten ins Stolpern, weil sie durch die Kapuzen kaum sehen konnten.

Der Leiter der Madrider Messe, Fermin Lucas, warf dem Mode-Designer Frauenverachtung vor. Delfin habe mit den Leiden der Frauen „frivole Scherze“ getrieben. „So etwas wird es hier nicht mehr geben.“ Der Modeschöpfer reagierte verblüfft auf den von ihm ausgelösten Skandal. „Ich habe gesehen, dass einige Models unter den Kapuzen gelitten habe. Das tut mir Leid“, sagte er. „Ich habe etwas gezeigt, das von der üblichen Mode abweicht und Neugier erwecken sollte.“

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