Sizilien will Tal der Tempel privatisieren
30 Jahre lang sollte das Tal der Tempel an Privaten “vermietet” werden. Diese sollten sich verpflichten, der Region eine jährliche Miete zu zahlen und Infrastrukturen wie Hotels zu bauen, um den Tourismus in der Gegend zu fördern. Die Privatisierungspläne könnten auch das Theater von Taormina, sowie die Tempel von Selinunte betreffen.
Mit diesem Vorschlag will Antinoro das Tal der Tempel vor ohne Genehmigung errichteten Bauten im näheren Umfeld retten. Das Tal der Tempel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen auf der italienischen Mittelmeerinsel. Es ist etwa 1.200 Hektar groß und gilt als archäologische Attraktion. Insgesamt gibt es offiziellen Angaben zufolge mehr als 600 Schwarzbauten im näheren Umfeld. Von den zehn zwischen Ende des 6. und Ende des 5. Jahrhunderts v.Chr. errichteten Tempeln sind noch neun teilweise erhalten.
Trotz üppiger Naturschönheiten wie den Küsten Kalabriens, trotz Kunstwerken von Weltrang fehlt es bisher an fast vielem für eine echte touristische Entwicklung in Süditalien. Nur 15 Prozent aller italienischen Hotels stehen im Süden; die meisten erreichen nicht europäischen Standard: “Insgesamt ist die Tourismus-Branche im Süden durch niedriges Niveau gekennzeichnet”, schreibt das Süditalien-Institut Svimez. Wer dennoch außerhalb der Tourismusoasen wie Taormina oder Costa Smeralda auf Sardinien ein akzeptables Hotel findet, klagt über die hohen Preise.