Das Kurssystem für die Oberstufe ist eine von sechs Reformmaßnahmen, die die Regierung bis zum Sommer ausarbeiten will und die für Unterrichtsministerin Claudia Schmied “einen Qualitätsschub” bringen sollen. Der Arbeitsplan umfasst weiters die Erweiterung der Integration von Schülern mit besonderen Bedürfnissen oder sonderpädagogischem Förderbedarf nach der achten Schulstufe. Ab 2012/13 sollen dazu die bereits bestehenden Schulversuche an Polytechnischen Schulen ausgebaut und einjährige Haushaltungsschulen miteinbezogen werden.
Als ein zentrales Projekt bezeichnete Amon die Umsetzung der Neuen Mittelschule (NMS). Laut Unterrichtsministerium besteht zwischen den Koalitionspartnern Einigkeit, bis spätestens 2016 alle Hauptschulstandorte als NMS zu führen. Mit Auslaufen der letzten Hauptschulklasse 2019/20 soll es dann keine Hauptschulen mehr geben. Weiters sollen Schulen, die ihre Klassen umstellen wollen und dafür die nötigen Qualitätskriterien erfüllen, nicht an der Zehn-Prozent-Beschränkung für NMS-Schulversuche scheitern. Bis zum Sommer sollen jedenfalls die Finanzierung und Rechtssicherheit der Umstellung sowie die konkreten Qualitätsstandards geklärt werden.
Ebenfalls im “Bildungsfahrplan” enthalten ist der Ausbau schulischer Tagesbetreuung bis 2014, mehr Mitbestimmung der Schulpartner und der Plan, die Polytechnische Schule “attraktiver” zu gestalten. Die ÖVP hatte zuvor in ihrem Bildungskonzept die verpflichtende Mittlere Reife am Polytechnikum vorgeschlagen.
Bereits im Ministerrat beschlossen wurde die Novelle des Dienstrechts für Landeslehrer, die deren Mitverwendung an Bundesschulen erleichtern soll, sowie die Umwandlung der Schulinspektoren zu “Qualitätsmanagern” und eine detailliertere Regelung der Aufgaben von Schulleitern. (APA)