Der sinkende Lebensstandard vieler Hausangestellter war eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf. Die Hausangestellten sollen bei den letzten Wahlen überwiegend für die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) gestimmt haben.
Das Gesetz zur Lohnerhöhung trat rückwirkend zum 1. März in Kraft. Ein Gewerkschaftssprecher erklärte, das Gesetz bedeute für die schätzungsweise 250.000 Hausangestellten zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Es werde wohl zu zahlreichen Entlassungen kommen, da viele der Mittelschichtenhaushalte, bei denen die Angestellten arbeiteten, schon jetzt zu kämpfen hätten.
In Simbabwe wird am Donnerstag über 120 der 150 Sitze im Parlament entschieden, die restlichen 30 Mandatsträger werden von Mugabe ernannt. Die Chancen für die Opposition stehen dabei denkbar schlecht: Die Wählerlisten sind offensichtlich gefälscht, Kritiker des Präsidenten und der Regierungspartei ZANU-PF werden bedroht und misshandelt, die staatlichen Medien unterstützen die Regierung. Mugabe selbst brandmarkte zuletzt am Dienstag alle Oppositionsanhänger als Verräter. All jene, die am Donnerstag die Opposition wählten, seien Verräter, zitierten die staatlichen Radiostationen Mugabe.
Schon die Parlamentswahl 2000 sowie die Präsidentschaftswahl 2002 waren laut westlichen Beobachtern von staatlich geduldeter Gewalt und massiven Einschüchterungen der Opposition geprägt. Die Europäische Union verhängte Sanktionen gegen Regierungsmitglieder, nachdem EU-Beobachter während der Präsidentenwahl 2002 des Landes verwiesen worden waren. Die Afrikanische Union (AU) schloss sich einem Bericht an, in dem Gewalt und Einschüchterungen während der Wahl kritisiert wurden.