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Simbabwe: Rege Wahlbeteiligung

Eine rege Beteiligung hat am Donnerstag die Parlamentswahl in Simbabwe bestimmt. Trotz Regens bildeten sich schon Stunden vor der Öffnung der Wahllokale in der Hauptstadt Harare lange Schlangen.

Der international isolierte Präsident Robert Mugabe hofft auf eine Bestätigung seiner seit 25 Jahren währenden Herrschaft. Von Bürgerrechtsgruppen wird seiner Regierung aber vorgeworfen, die Wählerlisten massiv gefälscht und eine Einschüchterungskampagne gegen die Opposition betrieben zu haben.

Rund 5,8 Millionen Wähler waren in Simbabwe aufgerufen, über die Vergabe von 120 Parlamentssitzen zu bestimmen, 30 weitere Abgeordnete werden von Mugabe direkt bestimmt, der mit diesem Verfahren seiner Regierungspartei ZANU-PF (Simbabwes Afrikanische Nationale Union-Patriotische Front) in der Vergangenheit stets eine Mehrheit sicherte.

Bei der Parlamentswahl im Jahr 2000 gewann die Oppositionspartei MDC aber immerhin 57 Sitze, obwohl die Abstimmung laut westlichen Beobachtern von staatlich geduldeter Gewalt und massiven Einschüchterungen geprägt war. Auch dieses Mal hofft die Opposition darauf, dass ihr die weit verbreitete Unzufriedenheit in der Bevölkerung Wähler zuführt. Die Wirtschaft Simbabwes ist in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent geschrumpft, die Arbeitslosigkeit liegt bei 70 Prozent.

Mugabe macht für den Niedergang den britischen Premierminister Tony Blair und andere westliche Regierungen verantwortlich. Er hat die Wahl zur Anti-Blair-Wahl erklärt, die Anhänger der MDC bezeichnete er als Verräter. Die MDC betonte hingegen immer wieder, es gehe bei der Wahl nicht um Blair, sondern um Simbabwe.

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