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Simbabwe: Proteste gegen Wahlausgang

Nach gewaltsamen Protesten unzufriedener Bürger gegen die umstrittene Parlamentswahl in Simbabwe ist die Polizei in der Hauptstadt Harare am Dienstag in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Dutzende Jugendliche zogen am Montag nach Polizeiangaben randalierend durch die Straßen der Hauptstadt, warfen Steine in Geschäfte und griffen Passanten an. Einige Demonstranten hätten Flugblätter verteilt, auf denen die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) ihre Anhänger aufrief, von der Regierung die Annullierung der Wahlen zu fordern, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Jugendliche seien festgenommen worden.

Die Polizei kündigte an, bei weiteren möglichen Ausschreitungen hart durchzugreifen. Es würden „alle zur Verfügung stehenden Mittel“ eingesetzt, um „Frieden und Sicherheit im Land zu gewährleisten“, sagte der Sprecher. Die Oppositionspartei MDC wies eine Beteiligung an den Protesten zurück. Bei den Demonstranten könne es sich auch um „getarnte Anhänger“ der Regierungspartei ZANU-PF gehandelt haben, die den Ruf der Opposition beschädigen wollten, sagte Parteisprecher Maxwell Zimuto.

Bei der international kritisierten Parlamentswahl in Simbabwe hatte die Regierungspartei von Präsident Robert Mugabe nach offiziellen Angaben mit Zweidrittelmehrheit gesiegt. Die Opposition spricht von Wahlfälschung. Auch die USA und die EU haben die Wahlen nicht als demokratisch anerkannt. UN-Generalsekretär Kofi Annan kritisierte am Dienstag ebenfalls die Regierung Mugabe. Dieser sei es nicht gelungen, den Verdacht der Opposition auszuräumen, bei den Wahlen benachteiligt worden zu sein. Mugabe müsse nun Dialogbereitschaft zeigen, um „ein Klima des Vertrauens“ zu schaffen.

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