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Silvester in Wien - Von witzig bis wichtig

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Für wenige Tage löst Johann Strauß Wolfgang Amadeus Mozart ab, egal ob beim traditionellen Neujahrskonzert der Philharmoniker, dem Strauss Festival Orchester Wien oder einfachen Tanzkursen auf dem Rathausplatz.

Der Walzer hat sich zu Silvester auch im Mozart-Jahr nicht von seinem Podest verdrängen lassen. Doch für alle, die auch Strauß nicht mehr hören können, gibt es mehr als genug musikalische Alternativen. Auch auf den Wiener Bühnen geht es turbulent zu.

Für all jene, die rund um den Jahreswechsel zur Melancholie neigen, bieten Christian Clerici, Reinhard Nowak, Bettina Soriat und Theresia Haiger mit Fritz Schindleckers und Leo Bauers erfolgreicher Komödie “4 nach 40“ in der Halle G des Museumsquartiers in der Silvesternacht gleich zwei Mal eine „zwanghaft ablaufende Gruppenselbsttherapie“ (19 und 22.45 Uhr). Wem die klaustrophobischen Gespräche im stecken gebliebenen Lift zu dramatisch sind, der findet etwa in der Halle F der Wiener Stadthalle genug Grund zum Lachen. Um 18 Uhr zünden Roland Düringer und Lukas Resetarits mit ihrem „Gala-Programm“ ein Kabarett-Feuerwerk.

„Was lachen Sie?“ heißt es bereits am Nachmittag (15.30 Uhr) im Burgtheater bei einem der Programmpunkte der von der Agentur Hoanzl programmierten Schiene „Silvester in Wien“: Karlheinz Hackl und Heinz Marecek wandern auf den Spuren von Fritz Grünbaum und Karl Farkas, um 23 Uhr Uhr gibt’s ein Da Capo. Aus sechzig Jahren Kabarett-Geschichte schöpft auch Gerhard Bronner, der sein treues Publikum mit einem bunten Mix aus Klassikern wie „Der G’schupfte Ferdl“ oder „Der Papa wird’ s schon richten“ und aktuellen Rückblicken auf das Jahr 2006 um 16 und 19 Uhr ins Theater Akzent lockt.

Anschließend übernimmt Joesi Prokopetz das Szepter im Akzent: Um 22.45 Uhr beginnt seine Silvestergala, in der er nicht nur Schmankerln der vergangenen zehn Jahre auspackt, sondern auch Ausschnitte aus seinem aktuellen Kabarett-Programm „Ansichten eines Klons“ zum Besten gibt. Konkurrenz macht ihm zur selben Zeit Kollege Michael Niavarani, der im Mozartsaal des Konzerthauses einen „Abend aus dem Gurkenglas“ bestreitet, „Mixed Pickles“ gibt es aber auch bereits um 19 Uhr zu sehen.

Während in der Staatsoper seine „Fledermaus“-Inszenierung zu sehen ist, feiert Otto Schenk im Neuen Saal im Konzerthaus gleich drei Mal Premiere mit „Otto Schenk liest Schwejk“, einer Neubarbeitung von Silke Hassler und Peter Turrini. Ebenfalls im Konzerthaus (Großer Saal) führt Willi Resetarits die Tradition seiner „Großen Silvester Schau“ fort (22.30 Uhr), als Gäste begrüßt er etwa Sabina Hank, die Salzburger Extra Combo spielt den „Stub’nblues“, Tini Kainrath versprüht mit Unterstützung eines klassischen Streichquartetts Costello’schen Charme.

Nur einen Tag nach der Premiere geht in der Wiener Scala die Silvestervorstellung der Komödie von Ben Jonson „The Devil is an Ass – Der Teufel ist ein Dilettant“ über die Bühne (19.45 Uhr). Die Freie Bühne Wieden feiert den Jahreswechsel mit „Sandrock und Schnitzler“: Michaela Ehrenstein und Christian Ghera lesen aus dem unterhaltsamen Briefwechsel zwischen Arthur Schnitzler und der Schauspielerin Adele Sandrock sowie Szenen aus dem „Reigen“ und „Halb zwei“. Begleitet wird der Abend zeitgemäß mit Musik von Johann Strauß (21 Uhr).

Einen heiteren Abend versprechen auch die Kammerspiele: Pierre Barillets und Jean-Pierre Gredys Oscar-gekrönte Komödie „Die Kaktusblüte“ mit Elfi Eschke und Andreas Steppan bietet um 16 und 20 Uhr Stoff für die Lachmuskeln. Romantisch wird es unterdessen im Raimund Theater, das um 19.30 Uhr mit dem jüngsten Erfolgsmusical „Rebecca“ den Silvesterabend bestreitet. Musikalisches bietet auch das Metropol: Peter Rapp & The Spotlights präsentieren die „Sing along Show“, hier feiert man den letzten Tag des Jahres gleich zwei Mal (18 und 22 Uhr) mit Pop-Oldies wie „Satisfaction“, „Ring of Fire“ oder „Save the last Dance for me“.

Ein magisches Zirkuserlebnis kann man bei den Silvestervorstellungen von Andre Hellers „Afrika! Afrika!“ genießen: Um 15 sowie um 21 Uhr vertreiben die afrikanischen Akrobaten jeglichen Gedanken an die kalte Jahreszeit. Auch hier gibt es wie bei einem Großteil der Veranstaltung noch genügend Karten.

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