AA

Sieben Anklagen wegen inszenierten "Tribunals"

Sieben Angeklagte müssen sich wegen eines von ihnen inszenierten Tribunals Anfang 2010 nun vor einem echten Strafgericht in Linz verantworten: Weil er angeblich die Freundin eines anderen belästigt hatte, wurde ein heute 23-Jähriger gezwungen, sich auszuziehen. Dann kassierte er Tritte, Schläge, und ihm wurde eine Pistole an den Kopf gesetzt. Die Sache flog nur durch Zufall auf.


Der Haupttäter, heute 24 Jahre alt, wollte sich dafür rächen, dass der andere seine Freundin ungebührlich berührt haben soll. Er lockte seinen Nebenbuhler am 2. Februar 2010 in eine Linzer Wohnung und versammelte dort sechs weitere Bekannte im Alter von 16 bis 21 Jahren – darunter zwei Frauen -, um über den Mann “zu Gericht” zu sitzen. Er soll dem “Angeklagten” etliche Schläge und Tritte versetzt haben. Andere folgten laut Staatsanwaltschaft diesem Beispiel, die übrigen feuerten sie an. Einer soll dem Opfer auch eine Pistole an den Kopf gesetzt haben.

Am Ende wurde dem Mann noch eingeschärft, er solle keinesfalls die Polizei einschalten, sonst würde noch Schlimmeres geschehen. Schließlich flog die Sache aber durch Zufall auf: Eine Teilnehmerin hatte die mehrstündige Prozedur mit ihrem Handy gefilmt. Die Polizei fand diese Aufnahmen bei einer Hausdurchsuchung bei einem Unbeteiligten. Nun könnten die Bilder den “Richtern” bis zu zehn Jahre Haft einbringen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Sieben Anklagen wegen inszenierten "Tribunals"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen