Sie wollten Leitungen verlegen: Arbeiter stoßen auf 1000 Jahre alte Mumien

Bei Erdarbeiten für neue Gasleitungen stießen Arbeiter eines Versorgungsunternehmens in der peruanischen Hauptstadt Lima auf zwei außergewöhnlich gut erhaltene Mumien.
Nur rund 50 Zentimeter unter der Erdoberfläche entdeckten sie menschliche Überreste: den fast vollständigen Skelettfund eines Jungen im Alter von etwa 10 bis 15 Jahren sowie eine Frau, die in sitzender Haltung beigesetzt worden war.
Natürliche Mumifizierung in der Küstenregion
Wie der Archäologe Pieter Van Dalen erklärte, sind solche Funde an der peruanischen Küste nicht ungewöhnlich. Durch das heiße, trockene Klima entstehen oft natürliche Mumifizierungen.

Die Frau wurde mit angewinkelten Armen und Beinen, in ein Leichentuch gehüllt, in klassischer Bestattungshaltung der präkolumbianischen Kulturen beigesetzt.
Ihr dunkelbraunes Haar und das gut erhaltene Gebiss seien laut Archäologe Jose Aliaga deutlich erkennbar.
Überreste aus der Chancay-Kultur
Experten vermuten, dass die beiden Mumien aus der Zeit der Chancay-Kultur stammen, die zwischen 1000 und 1470 n. Chr. in der Region blühte.
Vor der spanischen Stadtgründung 1535 war Lima von verschiedenen indigenen Kulturen bewohnt. Heute sind über 400 archäologische Stätten im Stadtgebiet bekannt – viele davon verborgen unter moderner Bebauung.
Immer wieder Funde bei Bauarbeiten
Der Fall zeigt erneut: In Lima sind Bauarbeiten häufig der Auslöser für spektakuläre archäologische Entdeckungen.
Trotz jahrzehntelanger Besiedelung ehemaliger Agrarflächen schlummern viele Überreste vergangener Zivilisationen noch im Boden der Hauptstadt.
(VOL.AT)