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Sicherheitszaun um G-8-Gipfelort geschlossen

Deutschland - Eine Woche vor dem G-8-Gipfel ist der Tagungsort im Ostseebad Heiligendamm abgeriegelt worden. Die Polizei schloss am Mittwoch die Lücken im millionenteuren Sicherheitszaun.      | Österreichischer Protest

Damit dürfen nur noch Anwohner, Hotel-Bedienstete oder Polizisten in die Zone innerhalb der zwölf Kilometer langen High-Tech-Sperre.

Einen Tag nach Ende des Treffen in der kommenden Woche soll die Sperre aufgehoben und der Zaun abgebaut werden. Auch Bootsfahrten direkt vor der Küste sind bis zum Ende des Spitzentreffens der Staats- und Regierungschefs am 8. Juni verboten. Die Sperre betrifft auch eine Bahnstrecke und eine Durchgangsstraße. Für Anrainer wurden zwei Kontrollstellen eingerichtet. Die Bewohner der Region müssen erhebliche Umwege fahren.

Der 2,50 Meter hohe Zaun aus Stahlgittern und Beton ist mit Stacheldraht umwickelt und mit Kameras sowie Bewegungsmeldern ausgerüstet. Er kostete 12,5 Mio. Euro. Die letzten Urlauber wurden am Dienstag aus dem Tagungshotel in Heiligendamm verabschiedet. In den kommenden Tagen ist das Hotel den Delegationen aus aller Welt vorbehalten.

An dem Zaun entzündet sich der Protest von Globalisierungsgegnern, die sich ausgesperrt fühlen. Gegen den Willen der Polizei dürfen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Schwerin Demonstranten bis auf 200 Meter an den Zaun heran. Wegen Sicherheitsbedenken hat die Polizei gegen das Urteil Beschwerde eingelegt. Trotz der Sperre gab es am Mittwoch laut Polizei keine Zwischenfälle. Es sei alles reibungslos verlaufen, sagte ein Sprecher.

Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, verteidigte die scharfen Sicherheitsmaßnahmen. Die Gipfelteilnehmer zählten zu den am meisten gefährdeten Personen, sagte der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Das Treffen sei das erste in Deutschland nach den Anschlägen vom 11. September 2001. „Insofern sind die Sicherheitsanforderungen wesentlich gestiegen.“

Altbundespräsident Roman Herzog hält die Maßnahmen für den G-8-Gipfel dagegen für unzureichend. Mit 200 Metern Breite sei die demonstrationsfreie Pufferzone außerhalb des Schutzzaunes viel zu knapp bemessen, sagte er in der ARD-Sendung „Menschen bei Maischberger“ am Dienstagabend. “200 Meter sind entschieden zu wenig.“ Eine solche Sicherheitszone würde er als Richter nicht akzeptieren.

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