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Siamesische Zwillinge werden getrennt

Ärzte im US-Staat Texas wollen am Kopf zusammenge-wachsene Zwillinge trennen. Die Operation der zwei Jahre alten Buben aus Ägypten sollte am Samstag in Dallas beginnen.

Die Neurologen rechneten damit, dass selbst bei einem erfolgreichen Eingriff einer oder beide Jungen Hirnschäden erleiden könnten.

Weltweit wurden in den vergangenen drei Jahren fünf Versuche unternommen, am Kopf zusammengewachsene Zwillinge zu trennen: Drei verliefen erfolgreich, bei einer Operation überlebte ein Zwilling nicht, bei einer weiteren beide. Mitte Juli waren zwei 29-jährige Schwestern aus dem Iran nach einer 54-stündigen Operation zu ihrer Trennung in Singapur gestorben.

Ahmed und Mohamed Ibrahim waren im Juni 2002 für die ersten Untersuchungen in Dallas eingetroffen. Sie verfügen über getrennte Gehirne, teilen sich allerdings wichtige Blutgefäße. Vor fünf Monaten wurden ihnen kleine Kissen eingesetzt, um ihre Haut zu dehnen. Mit der zusätzlichen Haut sollen nach der Operation die Wunden am Kopf bedeckt werden.

Einer der fünf Neurochirurgen, Dale Swift, erklärte, das Team habe andere Trennungsversuche studiert, um von deren Erfolgen und Fehlern zu lernen. „Wir glauben, es ist das Richtige“, sagte er. An der Operation seien 50 bis 60 medizinische Assistenten beteiligt. Die Kosten für den Eingriff übernimmt eine gemeinnützige Organisation.

Der Vater der Buben, Ibrahim Mohammed Ibrahim, sagte, er wünsche sich für seine Söhne ein normales Leben. Die Kinder wurden am 2. Juni 2001 per Kaiserschnitt in der südägyptischen Stadt Kus geboren. Ein ägyptischer Arzt hatte weltweit um Hilfe für die Kinder gebeten.

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